Milford Sound (240 km)
Seit heute wissen wir, was der Unterschied zwischen einem Sound (Sund) und einem Fjord ist. Wen ’s interessiert, der kann auf Wikipedia nachschauen. Wir haben es auf unserer Bootsfahrt auf dem Milford Sound von einem Guide gelernt.
Aber der Reihe nach: Aufstehen um 6:15 Uhr, sehr erfreut, dass es nicht regnet. Zügig frühstücken, Lunchpaket richten und los geht es auf die 120-km-Straße nach Milford Sound. Da der Himmel noch ziemlich bedeckt ist und wir auf der Pass-Straße in fetten, grauen Wolken hängen, wächst die Sorge, dass wir diese Traum-Location bei Schlechtwetter genießen müssen. Aber in Milford Sound angekommen zeichnet sich ab, dass es mehr und mehr aufklart. Der Gipfel des Mitra Peak, der bei mindestens 50% aller Neuseeland-Reiseführer die Titelseite schmückt, steckt noch in Wolken, aber trotzdem ist das hier eine phantastische Szenerie (s. Bild).
Wir haben noch 1 Stunde Zeit bis zur Abfahrt unseres Bootes, um noch einen kleinen Spaziergang und dabei viele Fotos zu machen. Um 10:30 Uhr starten wir zu unserer 2,5-stündigen Bootstour auf dem Milford Sound, die uns bis hinaus auf die Tasmanische See führt. Wir sehen dabei zwar keine Delfine, aber dafür Pelzrobben, die sich auf den Felsen sonnen. Wasserfälle, die von den steilen Fjordwänden in die Tiefe rauschen, exotische Bäume, die bis an die Wasserfläche heran reichen und eine insgesamt atemberaubende Landschaft machen die Bootsfahrt zu einem besonderen Erlebnis
Leider behält der Kapitän des Bootes mit seiner Prognose, dass sich zum Mittag alle Berggipfel zeigen werden, nicht recht. Aber angesichts der Tatsache, dass hier 7000 – 8000 mm Regen pro Jahr fallen, haben wir mit unserem Sonne-Wolken-Mix das große Los gezogen.
Nach der Bootstour gönnen wir uns noch eine 3-stündige Wanderung zum Marian Lake. Vorbei an kleinen Wasserfällen und Wildwasserkaskaden führt der Weg durch den Regenwald, der wieder unglaubliche Eindrücke vermittelt. Bemooste Baumstämme, Baumfarne, Wildwuchs aller (uns unbekannter) Art und Grün, Grün, Grün zeigen sich uns in einem herrlichen Mix aus Sonnenlicht und Schatten. Nach einem schweißtreibenden 1,5-stündigen Aufstieg kühlen wir uns kurz die heiß gelaufenen Füße im eiskalten Wasser des Marian Lake, bevor wir den anspruchsvollen Abstieg beginnen.
Übrigens: heute haben wir unsere ersten freilebenden Keas gesehen, eine Papageienart, die im Hochgebirge lebt und wegen ihres ausgeprägten Spieltriebs den Beinamen “Spaßvögel Neuseelands” trägt.
Wieder in Te Anau angekommen bleibt noch etwas Zeit dafür, Fotos vom Lake Te Anau zu machen (diesmal ohne Regen), den Einkauf des Abendessens zu erledigen, zu Duschen, zu Essen und diesen Blog-Artikel zu schreiben. Und nun geht ’s in die Heia.