Kaphalbinsel

Simonstown. Wir sitzen in der Lounge des Aquaterrea Guesthouse, der kalte Südwind pfeift wie verrückt, aber es ist unheimlich gemütlich hier. Gestern, im Underberg Guesthouse, waren wir noch in einem alten Gebäude im Kolonialstil. Heute sind wir in einem topmodernen, aber dennoch unheimlich stylishen Gebäude untergebracht. Man kommt zur Eingangstür herein und sieht gleich durchs Haus durch aufs Meer – ein faszinierender Ausblick. Dann der infinity-Pool mit Blick aufs Meer direkt neben der edel eingerichteten Lounge. Schade dass es für ein Bad im Pool zu kalt und zu windig ist. Auch unser Zimmer und Bad sind vom Feinsten.


Aber jetzt der Reihe nach. Heute Morgen, nach einem guten englischen Frühstück brachen wir unsere Zelte in Kapstadt ab und fuhren über die Küstenstraße nach Houtbay. Auf dem Weg gab es einige tolle Ausblicke, z.B. auf die Bergkette der Twelve Apostels. Der Hafen von Houtbay war dann doch kein touristisches Highlight, aber gab zumindest einen Blick auf die Chapmans-Peak-Road, eine der weltweit schönsten Küstenstraßen, die wir gerne entlang gefahren wären, die aber aufgrund der schlimmen Buschbrände der Vortage gesperrt war.

Also nahmen wir eine Umleitung zum Kap der Guten Hoffnung, die uns durch die Region führte, an der es zuletzt gebrannt hatte. Alles andere als eine lieblich Landschaft, wenn alles schwarz und verkohlt ist. Dazu noch ein Stau, weil Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr die Straße teilweise blockierten. Aber trotz aller Unbilden erreichten wir zur Mittagszeit das Kap der Guten Hoffnung und den Cape Point. Zur Erklärung: auf letzterem ist der alte historische Leuchtturm erbaut, an seiner südlichsten Spitze steht, fast auf Meereshöhe, der „aktuelle“ Leuchtturm. Ein paar hundert Meter westlich ist das Kap der Guten Hoffnung, der südlichwestlichste Punkt Afrikas). Am Cape-Point bot sich uns ein grandioser Ausblick auf den Atlantik und in die entgegengesetzte Richtung (nach Norden) auf die Kap-Halbinsel.

Nach dem Besuch des Cape-Point ein kurzer, aber sehr steiler Aufstieg auf die Klippe am „Kap der Guten Hoffnung“ . An sich ist das Kap im Gegensatz zum Cape Point ein unspektakulärer Haufen Felsen, ist aber nun mal der südwestlichste Punkt Südafrikas und bietet ebenfalls eine tolle Aussicht. Und landschaftlich ist es ein Genuss – das steht außer Frage.

Zudem machten wir hier mit einer besonderen Tierart Südafrikas Bekanntschaft: mit dem Klippschliefer, der uns neugierig und recht zutraulich über den Weg lief, sowie mit Straußen, die hier am Kap leben und an der Straße mal in den vorbeifahrenden Autos „nach dem Rechten sehen“.

Leider machen die Buschbrände auch vor einem Naturreservat nicht halt. Schon bei der Einfahrt in dieses Gebiet sahen wir Rauchsäulen aufsteigen und von den beiden „Aussichtspunkten“ aus konnten wir anhand der riesigen Rauchsäulen erkennen, dass das Feuer nördlich von uns, an der Küste gelegen, sich eher ausbreitete, als dass es eingedämmt werden konnte. Auf der Rückfahrt vom Kap der Guten Hoffnung sahen wir dann in etwa einem Kilometer Entfernung die Feuerstellen und vier Hubschrauber, die unentwegt Wasserkübel über den Flammen entleerten. Ein spektakulärer Anblick, auf den man aber lieber verzichten würde. Uns kam der heldenhafte Einsatz der Piloten eher vor, wie der berühmte Tropfen auf den heißen Stein.

Weiter führte die Fahrt nach Simon’s Town und zu unserer neuen Unterkunft. Simon’s Town ist berühmt für seine Pinguinkolonie, in der ca. 3000 Tiere leben. Und die wollten wir uns gleich nach der Ankunft noch anschauen. Auf dem Küstenweg trennt ein Zaun die Tiere von den Besuchern. Anders als im Zoo sind hier die Menschen eingesperrt bzw. ausgesperrt und die Pinguine leben hier in ihrer natürlichen Umgebung. Ein eindrucksvolles Schauspiel. Ganz anders als in Neuseeland, wo wir nur EINEN Pinguin vom Meer zu seiner Bruthöhle watscheln sahen.

Gleich nach der Pinguintour ging es zum Abendessen in den „Meeting Point“. Das ist ein cool eingerichtetes Lokal, in dem wir freundlich bewirtet wurden und wirklich gut aßen. Es gab Springbock-Filet und Gemüse, zuvor smoked snoek (Räucherfisch) (W) und einen Feigen-Ziegenkäse-Salat (A), dazu tranken wir einen sehr angenehmen Pinotage.


Zurück in der Unterkunft kämpften wir mit dem WLAN. Da wir nicht ins Internet kamen, wird dieser Bericht leider erst einen Tag später veröffentlicht, wenn wir in Stellenbosch sind und dort hoffentlich wieder online gehen können.

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