Soussusvlei

Das Tor zur Straße zum Soussusvlei wird um 5:45 Uhr geöffnet. Normalerweise stehen jetzt zig Autos vor dem Tor und liefern sich ein „Wettrennen“ um die „Erstbesteigung“ der berühmten Düne 45, dem Big Daddy oder der Düne am Dead Vlei. Als wir um 5:30 Uhr starten, sind es ca. 5 Autos, die sich auf die 60 Kilometer lange, asphaltierte Straße in die Dünen begeben, um eines der absoluten Namibia Landschafts-Highlights zu erleben. Die Sonne geht langsam über der Dünenkette auf und taucht die Umgebung in ein spektakuläres Licht. Das Rot des Sandes kommt nach und nach zur Geltung und aus dem Morgengrauen entwickelt sich ein strahlend blauer, wolkenloser Himmel.

Es dauert etwa 1 Stunde, bis wir den Parkplatz am Ende der geteerten Straße erreichen, danach geht es in tiefem Sand weiter. Wir wagen uns mit unserem Gefährt auf diese Tiefsandstrecke, bis uns ein Jeep nach wenigen 100 Metern entgegenkommt und der Fahrer uns fragt, ob wir allen Ernstes mit diesem schweren „Geschoss“ hier durch fahren wollen. Es wäre doch schade, wenn man so früh aufsteht und dann den ganzen Morgen darauf verwendet, den Wagen auszugraben. Überzeugt! Wir nehmen das Shuttle für die letzten Kilometer zum Dead Vlei.

Man muss das vermutlich einmal gemacht haben, um zu beurteilen, wie anstrengend es ist, eine riesige, steile Düne hinaufzugehen. Vor allem, wenn es sich um die höchsten Dünen der Welt handelt. Den Big Daddy mit weit über 300 Metern Höhe nehmen wir nicht in Angriff. Das erscheint uns dann doch zu hart, nach den gestrigen Erfahrung bei der Besteigung der Elim-Düne. Aber wir kämpfen uns langsam aber sicher die Düne hinauf, von der man in das Dead Vlei hinab schauen kann. Das Dead Vlei ist eine helle Lehmpfanne, die der Tsauchab Fluss hier hinterlassen hat, umgeben von orangefarbenen Dünen. Im Vlei stehen Baumleichen, die über 600 Jahre alt sind. Aufgrund der klimatischen Bedingungen, die hier herrschen, verfault das Holz der abgestorbenen Bäume nicht und es gibt auch keine Käfer oder Termiten, die das Holz zersetzen. Als wir den höchsten Punkt der Düne erreichen, machen wir eine kurzen Stopp, genießen die Aussicht und sausen die steile Flanke der Düne hinunter ins Dead Vlei. Hier mangelt es nicht an Fotomotiven. Seht selbst!

Das Shuttle bringt uns anschließend zurück zu unserem Wagen. Vorher machen wir noch einen kurzen Foto-Stopp am Soussosvlei. Den Rückweg durch das Tal unterbrechen wir für zwei kurze Foto-Shootings an der Düne 45 und an einer weiteren malerischen orangefarbenen Düne, die wir aus der Nähe betrachten wollen.

An der Düne 45 verblüffen uns drei Vögel, zwei Krähen und ein Rotschwingenstar, die im Team unseren Wagen „besetzt“ haben, während wir von der atemberaubenden Landschaft abgelenkt waren. In ihrem Verhalten erinnern die drei mich an die frechen Keas in Neuseeland. Diese haben viel Spaß daran, z.B. Gummidichtungen aus den Autos zu knabbern. Diese Vögel hier versuchen aber wohl eher Nahrung aufzutreiben. Also bekommen sie etwas von unserem Nussvorrat, aber noch wichtiger: Wasser!

Der weitere Tagesverlauf: Duschen, Lunch im Restaurant des Campingplatzes, Erfrischung am Pool.

Gegen 17 Uhr starten wir nochmal zu einer kurzen Besichtigung des Sesriem Canyons. Der Tsauchab Fluss hat sich hier den Weg einstmals durch den Fels gebahnt und dabei grandiose Felsformationen geschaffen. Ca. 30 Meter tief liegt das trockene Flussbett unter der Ebene. Wir steigen in den kleinen Canyon hinab, gehen ein gutes Stück entlang des „Flusses“ und bestaunen die seitlich aufragenden Felswände. Absolut lohnenswert heißt unser Fazit.

Zurück auf unseren Zeltplatz, ein schnelles Abendessen zaubern, den Tagesbericht schreiben und dann wieder mal früh ins Bett. Denn morgen geht es wieder zeitig los!

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