Von Motueka nach Picton (150 km)
Heute heißt es wieder: Koffer packen und weiter! Wir werden unsere letzte Unterkunft auf der Südinsel ansteuern: Picton an der Nordostküste. Der Abschied von Motueka fällt uns bei dem trüben Wetter nicht schwer, aber wenigstens regnet es nicht. Wir fahren zunächst durch die Weinanbaugebiete rund um Nelson, die aber rein optisch nicht viel hermachen … jedoch sehr gute Weine hervorbringen (wir haben schon Einige probiert!).
In Nelson gönnen wir uns eine Stunde Pause, um die Hafenstadt zu besichtigen. Mittlerweile lässt sich auch wieder die Sonne blicken. Der „Stadtrundgang“ ist, wie in den meisten anderen neuseeländischen Städten, schnell erledigt. Interessant sind ein paar historische, kleine Holzhäuser am Hafen, die „Einkaufsmeile“, die auch mit ein paar wenigen alten Häusern aufwarten kann und die „Cathedral on the Hill“, die alles andere als historisch, aber von einem wunderschönen kleinen englischen Park mit uralten, riesigen Bäumen umgeben ist. In denen zirpen mal wieder, teils ohrenbetäubend, die uns schon sehr vertrauten neuseeländischen Zikaden. Sie können zwar ganz schön nerven, aber das Aussehen der ca. 6 cm großen Insekten ist beeindruckend (für den, der Insekten mag).
Nach einstündiger Fahrt erreichen wir „Havelock“, ein kleiner Hafen am Pelorus Sound. Zum besseren Verständnis: ein Sound, deutsch Sund, sieht quasi aus wie ein Fjord, wurde aber nicht von einem Gletscher geformt, sondern ist ein von Meerwasser gefülltes Flusstal. Die Gegend, in die wir heute fahren, heißt Marlborough Sounds, d.h. hier gibt es ganz viele solcher gefluteten Flusstäler (Die Badener stellen sich jetzt einfach mal die Täler des Schwarzwaldes zur Hälfte mit Meerwasser vollgelaufen vor). In Havelock kehren wir zum Mittagessen in dem Lokal „Slip Inn“ ein (Empfehlung vom Reiseführer) und werden mit unserer Wahl („Mussel Chowder“ und „Blue Cod Fish“) nicht enttäuscht.
Für unsere Weiterfahrt wählen wir den „Queen Charlotte Drive“, eine extrem kurvige Straße (klar: die vollgelaufenen Täler müssen umfahren werden) nach Picton mit herrlichen Ausblicken.
Unser Quartier „Whakamonga Homestay“ erfüllt dann unsere Erwartungen vollkommen: ein kleines Einzimmer-Chalet direkt am Queen Charlotte Sound mit freiem Blick auf diesen. Wahnsinn!!! Wir holen schnell unsere Koffer ins Haus, machen es uns dann auf der Terrasse gemütlich und unsere Vermieterin verwöhnt uns mit Tee, Kuchen und Obst. Später klettern wir durch den Garten ans Ufer runter, schauen uns den Anlegesteg mit den hauseigenen Kajaks an und wandern gut eine Stunde am Wasser lang über gerade trocken gefallene Muschelbänke und Felsen. Danach schwingen wir uns nochmals kurz ins Auto, um eine Versorgungsfahrt nach Picton zu unternehmen, denn den heutigen Tag wollen wir mit einer guten Flasche Wein aus dem Anbaugebiet Marlborough beschließen.