Heute verlassen wir die Caprivi-Region und den Okavango und fahren ein gutes Stück nach Südwesten, zur Ohange Lodge bei Otavi. Hier machten wir schon 2020 einen kurzen „Boxenstopp“. Es hatte uns hier so gut gefallen, dass wir bedauerten, dort nur so wenig Zeit zu verbringen. Also haben wir uns heuer für zwei Nächte hier eingemietet.
Gestern Abend hatten wir ein sehr gutes Dinner Buffet in Hakusembe und auch das Frühstück heute Morgen im großen, offenen Saal der Lodge lässt wenig Wünsche offen. Das Fertigmachen des Campers geht heute besonders schnell, da kein Geschirr zu spülen ist und so sind wir bereits gegen 9 Uhr auf der Straße.
An der B8 gibt es immer viel zu sehen. Sie ist von „Ortschaften“ und einzelnen Krals gesäumt und immer wieder zwingen uns Rinder oder Ziegen, die über die Fahrbahn trotten, zum Anhalten. Bei der Hinfahrt waren es noch sehr wenige „Verkaufsstände“, an denen Monkey Oranges angeboten wurden, nun sind sie zuhauf anzutreffen. An einer Stelle gibt es sowohl die Früchte als auch Schnitzereien zu kaufen. Dort halten wir an und erstehen eine schöne hölzerne Schale, ein kleines Flusspferd und zwei Monkey Oranges. Obwohl uns klar ist, dass Süßigkeiten nicht gerade die beste Ernährung darstellt, können wir die Bitte „do you have sweets for the children?“ nicht abschlagen und überlassen den herbeigeeilten Kindern eine Packung unserer aus Deutschland mitgebrachten Salbeibonbons.
Zum Tanken machen wir kurz in Tsumeb Halt und nutzen die Gelegenheit, mit einer „kleinen Stadtrundfahrt“ die Ortschaft zu besichtigen. Der sauberen, aufgeräumten Stadt, die mit viel Grün aufwartet, sieht man nicht an, dass sie eine Bergbaustadt ist. Es ist Sonntag, fast alle Läden sind geschlossen und die Straßen mehr oder weniger verwaist.
Um etwa 14 Uhr treffen wir bei der Ohange Lodge ein und bekommen Haus Nr. 2 zugewiesen, das sich als sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet herausstellt. Vergangenes Jahr waren wir von der saftig grünen Landschaft dieser Region – besonders um die Lodge herum – verzaubert. In diesem Jahr hat es seit Monaten nicht geregnet, daher dominiert jetzt die Farbe Gelb und manche Bäume sind auch noch nicht belaubt. Trotzdem gefällt es uns hier wieder sehr gut.
In der Ohange Lodge gibt es um 16 Uhr Kaffee und Kuchen. Die bis dahin verbleibende Zeit verbringen wir im und am Pool und lesen in unseren Büchern. Zur „tea time“ treffen wir dann Karla, die Gastgeberin, und plauschen ein wenig mit ihr. Sie ist mit ihrem Betrieb recht gut über die Coronazeit gekommen. Z.B. half ihr weiter, dass in der Nähe eine ehemalige Mine wieder in Betrieb genommen wird, da einiges Personal vom Bergbaubetrieb bei ihr einquartiert war. Ihr Mann betreibt zudem Rinderzucht und Landwirtschaft. So sind sie nicht ausschließlich vom Tourismus abhängig.
Vor dem Abendessen nutzen wir die Möglichkeit, auf dem riesigen Gelände, das die Lodge umgibt, einen „walk“ zu machen. Begleitet von einem von Karlas fünf Hunden marschieren wir einen markierten Rundweg durch die Baumsavanne, genießen auf einer Anhöhe den Ausblick über die Otavi-Region und kehren nach gut einer Stunde zur Lodge zurück.
Rund um das Lagerfeuer wurden Tische aufgebaut und gedeckt und von der Grillstelle duftet es bereits nach einem leckeren Braai. Es gibt chicken wings mit einem deftigen Küchlein als Vorspeise, Schweinegulasch und Elen-Schnitzel mit Gemüse und Salaten als Hauptgang und eine Brandy Tarte als Nachtisch. Während des Dinners und auch danach unterhalten wir uns angeregt mit den Tischnachbarn und so wird es halb elf, bis wir uns zur Nachtruhe verabschieden.