Zum ersten Mal auf dieser Reise schlafen wir „lange“. Es ist tatsächlich schon 8 Uhr, als wir aufstehen und zum leckeren Frühstück ins Hauptgebäude der Lodge gehen. Danach bleiben wir vor dem Gebäude sitzen und schauen zu, wie viele verschiedene Vogelarten sich an einer kleinen Tränke laben. Kardinalspechte, Wellenastrilde, drei verschiedene Taubenarten, Tokos und einige andere Arten mehr lassen sich blicken.
Gegen 11 Uhr machen wir uns auf den Weg in die nahe gelegene Ortschaft Otavi und kaufen in einem Supermarkt Verpflegung – vor allem Getränke – für die nächsten Tage im Etosha Nationalpark ein. Danach wird die Versorgung zunehmend schwieriger werden. Also sollten wir heute und morgen alles Notwendige „an Bord“ nehmen.
Nach dem Einkauf fahren wir zur Thonningii Wynekelder, einem der sechs (!) Weingüter Namibias. Wir wissen recht gut, was uns erwarten wird, denn auch 2020 waren wir schon dort und haben die Thonningii Weine probiert. Etwas überrascht waren wir, als Lelani uns erzählt, dass Gilmar, ihr Bruder, nicht mehr winemaker auf Thonningii ist, sondern dass sie das nun selbst macht, weil ihr Bruder sich jetzt ausschließlich um sein eigenes Weingut kümmert und sie somit mit Thonningii auf sich alleine gestellt ist. Und sie macht es gut! Sehr gut sogar, denn ihre Weine schmecken uns ausgezeichnet. Die Vesperplatte, die sie uns nach der Probe zum Lunch aufträgt, ist der absolute Hammer. So gut haben wir in Namibia noch nicht gegessen und werden es vermutlich auch nicht mehr tun. Alles war von höchster Qualität, raffiniert und äußerst schmackhaft. Nach 3 Stunden Weinprobe, Lunch und sehr guten Gesprächen verlassen wir das Weingut mehr als satt und mit den allerbesten Eindrücken. Schön, wieder hier gewesen zu sein und die Entwicklung mitzubekommen, die das aufstrebende Weingut nimmt.
Nun fahren wir wieder 20 Minuten, um zurück zu unserer Lodge zu kommen und dort erst einmal einen Kaffee zu trinken. Den obligatorischen Kuchen lassen wir heute weg. Während des Kaffeetrinkens auf der Veranda der Lodge beobachten wir eine Elenantilope, die dabei ist, ihr Revier zu markieren. Die fünf Hunde der Lodge leisten uns Gesellschaft, sind aber sehr unaufdringlich und bestens erzogen.
Gemeinsam mit einem Guide und einer illustreren Gruppe von Vertretern einer nahegelegenen Kupfer-Miene und Investoren aus USA und Canada, die auch in Ohange logieren, begeben wir uns auf den Sundowner Walk, eine kleine Wanderung, die auf einem Aussichtsberg ganz in der Nähe der Lodge endet, von wo aus man ein unbeschreiblich schönes 360-Grad-Panorama genießt. Der Sonnenuntergang an diesem magischen Ort ist etwas ganz Besonderes. Den werden wir so schnell nicht vergessen!
Zurück in der Lodge erwartet uns bereits das Dinner unter dem Sternenzelt. Unter freiem Himmel wurden Tische und Stühle ums Lagerfeuer aufgebaut. Es gibt auch heute ein leckeres Abendessen mit drei Gängen. Dazu eine Flasche Porcupine Ridge Merlot von Boekenhoutskloof. Ein perfekter Ausklang dieses schönen Tages.