Nach dem ereignisreichen Tag gestern, gönnen wir es uns heute, mal so richtig auszuschlafen. Was bedeutet, dass wir „erst“ kurz nach 7:00 Uhr aufwachen. Nach einem üppigen Frühstück im historischen Gebäudeteil des Hotels A La Mer richten wir uns gemütlich auf der kleinen, sonnenbeschienenen Terrasse ein und bereiten die Blogbeiträge und Bilder für die vergangenen zwei Tage vor. Danach machen wir uns auf eine kleine Runde durch die Stadt, erwerben ein paar Mitbringsel und nehmen ein kleines Mittagsgericht in der deutschen Bäckerei und Metzgerei Raith ein. Es verblüfft uns immer wieder, wie allgegenwärtig hier die deutschen Einflüsse sind. Doch dazu später mehr.
Ich stöbere noch in zwei, drei Läden nach Klamotten, die für die hiesigen Temperaturen besser geeignet sind (nur um die 20 Grad), als das was ich in meinem Gepäck habe. Denn meine etwas „feineren“ Kleidungsstücke, die für den Aufenthalt in der Stadt und zum Essen gehen gedacht waren, sind allesamt kurz und dünn. Leider bleibt die Suche erfolglos.
Für ca. eine Stunde ruhen wir uns im Hotel aus, bis wir uns um 15:00 Uhr vor dem Museum an der Uferpromenade einfinden. Dort sind wir und sechs weitere Urlauber zur Historischen Stadtführung mit Nikola Fahrbach verabredet. Diese Führung erfolgt in deutscher Sprache, denn Nikola ist deutschstämmig und in der vierten Generation in Namibia.
Auf kurzweilige und unterhaltsame Art bringt sie uns die Geschichte Swakopmunds (gegründet 1892 von deutschen Kolonisten) näher, zeigt uns auf dem kleinen Rundgang durch die Stadt historische Gebäude (Leuchtturm, Bahnhof, Woehrmannhaus, Antoniusresidenz, Evangelische Kirche, …), weiß zu jedem Interessantes und auch die ein oder andere Anekdote zu berichten, aber geht auch auf aktuelle Themen und die Lokalpolitik ein. Die zwei Stunden vergehen wie im Flug und wir nutzen die Gelegenheit, zum Ende der Führung noch viele Fragen zu stellen. Wir erfahren, dass in Swakopmund ca. 2500 Deutsch-Namibier leben. Ihre Vorfahren wurden nicht des Landes verwiesen, nachdem Deutschland seinen Kolonialanspruch aufgegeben hatte (1. Weltkrieg), da man sehr wohl wusste, dass nur mit dem nötigen know how das Land vorangebracht werden konnte. Und so hat sich die deutsche Kultur (z.B. Vereinswesen) und Sprache bis heute erhalten.
Zurück im Hotel machen wir uns „ausgehfein“. Wir wollen ins nahegelegene Lokal „The Tug“ (an der jetty) gehen. Doch leider ist es ausgebucht. Wir reservieren einen Tisch für den nächsten Abend und haben zum Glück auch schon eine Alternative für den heutigen Tag parat: Das Namibian Restaurant im Hotel „Deutsches Haus“. Dass wir das nicht von vorneherein für den Abschluss des heutigen Tages ausgesucht haben, ist kaum zu verstehen 😉 . Wir sind angenehm überrascht von der gehobenen Ausstattung, dem vornehmen Service und erst recht vom hervorragenden Essen, das uns serviert wird. Vorspeise: „dreierlei Austern“ (W), gebratene Hähnchenleber in Piri-Piri-Soße (A), Hauptgang: Fisherman‘s Pan (W), Klipfischfilet (A). Wir genießen dazu einen Sauvignon Blanc von Spice Road.