Hakusembe – Ngepi (Divundu)

Während des Frühstücks genießen wir die Aussicht auf den ruhig dahinfließenden Okavango, oder Kavango, wie der Fluss hier heißt, und richten dann unsere Siebensachen für die Weiterfahrt. Diese macht so früh aber keinen Sinn, da es entlang der 230 km Strecke nach Divundu nichts anzusehen gibt. Also richten wir uns noch gemütlich auf der Terrasse des Restaurants ein und genießen erfrischende Getränke, während wir unseren Reiseblog auf den neuesten Stand bringen.

Die drei Stunden Fahrt geradeaus auf der B 8 Richtung Osten vergehen wie im Flug. Die Eindrücke rechts und links der Straße sind die gleichen wie am Vortag: immer wieder „kraal-artige“ Siedlungen, Kühe, Esel und Ziegen auf und neben der Straße. Man muss jederzeit bremsbereit sein.

Die Stadt Divundu selbst lassen wir „links liegen“ und biegen auf die Straße ab, die zum Ngepi Camp führt. Kurz darauf meinen wir, unser Ziel erreicht zu haben, aber es warten noch 4 „sehr wellige“ Kilometer Piste auf uns, die der Besitzer mit aufmunternden Sprüchen beschildert hat.

Die Campsite selbst lebt von seinem lässigen Hippie-Charme, hat ihre besten Jahre aber leider hinter sich. Wir beziehen den Stellplatz 4 und wundern uns nicht über die dazugehörige Toilette und Dusche, denn wir sind „vorgewarnt“: lediglich mit Bastmatten sind die Sanitärbereiche für Blicke von außen geschützt. Auf verschlungenen Pfaden gelangt man zur Kloschüssel bzw. zur Dusche, anstelle einer Tür legt man einen Stock am Eingang quer. Das genügt. Wirklich!

Wir richten uns gemütlich auf unserem Stellplatz ein und als wir so auf dem Rasenstück mit Baumbestand sitzen drängt sich mir der Vergleich auf: eigentlich wie zuhause am Goldkanal in Steinmauern.

Nach genauerer Betrachtung fallen dann doch ein paar Unterschiede auf: Lianen und jede Menge verschiedene Vögel in den Bäumen, vor allem aber Flusspferde, Krokodile und Otter im Wasser. Das fehlt daheim definitiv! Die Krokodile sind zum Glück nicht zu sehen, aber eine Hippo-Mama mit Jungtier auf einer Sandbank macht mächtig Eindruck. Um uns herum zwitschert es verschiedenartig und mir gelingen ein paar tolle Schnappschüsse unterschiedlicher Vögel (Graulärmvogel, Specht, Paradiesschnäpper und weitere noch nicht identifizierte Vögel).

Gegen 17 Uhr starten wir erneut zu einer Bootsfahrt auf dem Kavango. Unser Guide Gilbert scheint zunächst nicht so motiviert wie Bernhard am Vortag, doch wir bekommen einiges geboten: wir fahren langsam an eine im Fluss treibende Flusspferdgruppe heran,

entdecken Krokodile, drei verschiedene Eisvogelarten, Reiher, Mohrenklaffschnabel (Storch) und viele andere Vögel.

Nebenher zieht uns die einmalige Landschaft in ihren Bann. Die teils dramatischen Wolken tun ihr Übriges dazu. Wir sehen Blitze in der Ferne und sind besorgt, dass es nachts regnen wird. Somit würde morgen die kleine Safaritour, die wir in der Nähe vorgesehen haben, problematisch werden. Doch Gilbert beruhigt uns, weil der Regen immer von der anderen Seite käme.

Nach dem Sundowner auf dem Fluss begeben wir uns zu unserem Stellplatz und sind angenehm überrascht, weil unsere Nachbarin, eine ältere Dame, bereits ein Feuer für uns entfacht hat. Als wir uns nachmittags über die verschiedenen Vogelsichtungen unterhielten, hatten wir kurz erwähnt, dass wir abends noch grillen wollen. Durch ihre „Fürsorge“ konnten wir eine Stunde früher zu Abend essen.

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