Mahango Core Area

Trotz der schönen Aussicht während des Frühstücks auf den Fluss beeilen wir uns, damit wir zeitig in einem kleinen Teil des Bwabwata-Nationalpark auf „Pirsch“ gehen können.
Nun könnte man ja sagen, wir hätten doch genug Tiere im Etosha-NP gesehen, warum denn noch weitere Fotosafaris. Dies ist auch die Meinung unserer Namibischen Nachbarn auf dem Campingplatz. Doch noch vor der Mittagszeit werden wir sagen: der kleine Ausflug hat sich wirklich gelohnt!

Um 8:40 Uhr durchfahren wir das Parkgate – natürlich wie überall nach vorheriger Registrierung. Die Route durch das Gelände ist mehr als einfach: eine Strecke führt auf ca. 14 km längs des Kawango nach Süden und man kann drei „Viewpoints“ anfahren, denn ausschließlich dort ist das Aussteigen aus dem Auto erlaubt. Denn auch in der Mahango-Core Area ist mit durchaus gefährlichen Tieren zu rechnen: Krokodile, Flusspferde, Büffel, Löwen, Elefanten. Da bleibt man auch an den Aussichtspunkten gerne im Wagen sitzen.

Doch wir machen uns gar nicht so große Hoffnungen auf spektakuläre Sichtungen in einem so „kleinen“ Park (245 km²) und genießen die wunderschöne, grüne Landschaft, durch die wir auf einer leicht erhöhten Piste fahren. Die ersten Tiere registrieren wir im Vorbeifahren: Strauße, Impalas, Zebras – alles schon gehabt, aber immer wieder schön.

Doch dann sichten wir plötzlich einige Letschwe-Antilopen (leben ausschließlich in Feuchtgebieten des südlichen Afrika) und tief im Gebüsch sogar einen Buschbock (getüpfelt wie ein Reh, aber wesentlich massiger und auch nur in Wassernähe zu finden).

Wir erreichen den ersten Aussichtspunkt. Vor uns erstreckt sich das malerische Überflutungsgebiet des Kavango mit Unmengen verschiedener Vögel, aber auch mit zahlreichen Antilopen. Wir beobachten in der Ferne zwei Schreiseeadler. Wie beeindruckend!

Auf der Weiterfahrt begeistert uns eine größere Gruppe Impalas mit vielen Jungtieren und kurz darauf entdecken wir zwei mächtige Büffel, die sich wohl kurz zuvor in einem Schlammloch gewälzt haben. Natürlich freuen wir uns ebenso, als wir auf einer Baumspitze eine Gabelracke ausmachen, die für ein Foto schön stillhält.

Weitere bemerkenswerte Sichtungen auf dieser Strecke: ein Waran (schätzungsweise 1,20 bis 1,50 m lang , leider weit entfernt), ein Sattelstorch (kann bis zu 1,45 m hoch werden) und eine Warzenschweinfamilie mit einem wenige Tage alten Frischling. Nicht zu vergessen mehrere Baobabs (Affenbrotbäume) von gigantischen Ausmaßen.

Nachdem wir diese 14 km lange „Uferpromenade des Kavango“ hin und zurück befahren haben, begeben wir uns in den westlichen Teil des Parks. Auch hier versprechen wir uns ob vieler Schilderungen im Internet nicht allzu viel, allenfalls am Wasserloch in 10 km Entfernung. Doch bereits nach kurzer Fahrt läuft uns ein einsamer Elefant über den Weg, kurz darauf eine Straußenfamilie mit vier halbwüchsigen „Küken“. Wir fahren direkt an zwei Pavianen vorbei und am Wasserloch „wartet“ ein Adler auf uns. Ok, das war bisher nicht besonders aufregend und außerdem fahren wir längere Zeit durch sehr dichtes Gebüsch ohne jede Aussicht.

Doch auf dem Rückweg trauen wir unseren Augen kaum als wir in kurzen Abständen drei Mal je zwei Elefanten begegnen: die einen sammeln Früchte an einem Strauch, die nächsten wandern einfach an uns vorbei und das dritte Duo rangelt um einen Schlammpool. Das i-Tüpfelchen ist eine neugierige Giraffe, die kurzzeitig die Szenerie betritt und das Tun der Elefanten skeptisch beäugt.

Vollkommen perplex und mehr als glücklich über die heutigen Erlebnisse fahren wir zu unserer Campsite zurück, stellen die Campingstühle am Ufer des Kavango auf und beobachten die Flusspferde, die ab und zu vor uns auftauchen. Wolfgang bereitet zum Abendessen zwei Sirloin-Steaks auf dem Grill zu. Gepaart mit dem Shiraz von Thoningii ein perfekter Ausklang des Abends.

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