Es wird uns noch nicht langweilig! Immer noch voll motiviert, weitere Tiersichtungen und schöne Landschaftseindrücke zu erleben, machen wir uns auf die pad. Und das wie gewohnt zu früher Uhrzeit (6:45 Uhr). Die Strecke, die wir heute am Vormittag wählen, lautet: auf der H-Straße in Richtung Lower Sabie, Frühstück auf dem Nkuhlu Picknickplatz, zum N’watini Dam, dann den N’watimhiri-Weg (S21) zu den Renosterkoppies, Stevenson-Hamilton-Gedächtnistafel, zur H3, diese dann mit Abstecher auf den Grankop zurück nach Skukuza.
Von der Brücke über den Sabie aus sehen wir einen Pied Kingfisher, wie er mangels eines Ansitzes aus dem Rüttelflug heraus jagt. Wir haben nicht mitgezählt, aber zwischen 8- und 12-mal stürzt er sich erfolglos in den Fluss, bis er dann tatsächlich mit einem Fisch im Schnabel auftaucht, sich ans Ufer setzt und den Fisch verschluckt. Action am Morgen – wow! Es müssen nicht immer Großkatzen sein.
Am Nkuhuku-Rastplatz nehmen wir unser Frühstück ein. Schön, dass wir das nicht wie bisher im Auto tun müssen, sondern uns auf bequeme Stühle am Flussufer setzen können. Als wir den Platz nach dem Frühstück wieder verlassen, entdeckt Andrea einige schöne Nektarvögel an einem blühenden Busch. Es sind zwei verschiedene Arten, jeweils männliche und weibliche Vögel. Hier entstehen wundervolle Bilder von den farbenfrohen kleinen Gesellen. Ein Traum, wie sie ausschauen, aber schwer zu fotografieren, da sie sich schnell von einer Blüte zur nächsten bewegen und nie lange an einer Stelle verharren.
Entlang des Sabie schlängelt sich die Straße und wir freuen uns, als wir im weitgehend trockenen Flussbett Elefanten grasen sehen. Immer wieder ein Stopp wert!
Um an den N’watini Dam zu gelangen, verlassen wir den Asphalt und fahren auf schmaler Gravelroad weiter. Plötzlich erkenne ich einen Leoparden hinter einem kleinen Busch direkt neben der Fahrspur. Hastig werden ein paar Fotos gemacht, denn wer weiß, wie lange diese wunderbare Sichtung dauern wird. Und schon springt der Leo auf und klettert einen Baumstamm hinauf und legt sich auf einem Ast ab. Wir können ihn dort – abgesehen von ein paar Ästen, die ihn verdecken – recht gut sehen. Die Katze schaut zu uns herunter, leckt sich das Fell, relaxt und stört sich weder an uns noch an den beiden anderen Autos, die sich mittlerweile zu uns gesellt haben. Die perfekte Sichtung! Nach einiger Zeit verlassen wir glücklich ob dieses Erlebnisses den Ort, geben den besten Sichtungsplatz anderen Autoinsassen frei und setzen unsere Fahrt fort.
Auf dem Streckenabschnitt „N’watimhiri-Weg“ erleben wir zwar keine spektakulären Sichtungen, aber die Landschaft ist hier der King und die eine oder andere Herde Impala gibt es ja immer zu sehen. Nicht zu verschweigen zwei prächtige Kuduböcke mit großem Geweih.
Dann schlängeln wir uns den Fahrweg zu den Renosterkoppies mit der Swenson-Hamilton-Gedächtnistafel hinauf und nutzen die Gelegenheit dort kurz (erlaubter Weise) auszusteigen und uns die Beine zu vertreten.
Nicht weit entfernt liegt der Grankop, eine große Granitkuppe, die oben komplett flach ist, und die man per PKW erreichen kann. Von dort oben haben wir eine weite Rundumsicht über die Landschaft. Auch hier darf man das Fahrzeug verlassen, was wir gerne tun, denn schließlich sitzen wir schon sehr lange im Hilux.
Zurück im Camp (14:15 Uhr), machen wir in unserem kühlen Rundbungalow eine kurze Mittagspause. Es ist mittlerweile 34 Grad warm geworden, da können wir etwas Abkühlung ganz gut gebrauchen. Aber schon um 15:30 Uhr sind wir wieder unterwegs. Diesmal fahren wir nur fünf Kilometer weit zum Lake Panic Birdhide. Von der Beobachtungshütte, die direkt am Seeufer steht, haben wir einen perfekten Blick auf die Wasserfläche und den Ufersaum. Ein Dutzend Nilpferde liegen im See und lassen gelegentlich ihren martialischen Ruf schallen, manchmal mit weit aufgerissenen Maul. Wenn das der Fall ist, dann klicken die Kameras der vielen Fotografen um die Wette.
Ein Pied Kingfisher jagt vor unseren Augen, ein African Darter sitzt auf einen Baumstumpf über dem Wasser und betreibt lange ausdauernd Gefiederpflege, bevor er zu einem Rundflug startet und später wieder vor unseren Augen landet. Auch ein Mangrovenreiher landet an einer sonnenbeschienen Stelle am Ufer. Er bietet ein perfektes Fotomotiv in einer perfekt ausgeleuchteten Szene. Gut, dass wir zeitig im Birdhide waren, denn längst sind die Sitzplätze mit guter Aussicht vergeben. Nach 1 ½ Stunden Birdwaching geben wir dann aber unseren „Logenplatz“ für andere Birder frei und fahren zurück ins Camp.
Hier schreiben wir unseren Bericht, selektieren Fotos und mit ein wenig Glück können wir das alles gleich im Restaurant Cattle Baron hochladen, solange wir auf unser Essen warten.