Eine lange Reise neigt sich so langsam aber sicher ihrem Ende zu. Unsere letzte Etappe führt uns an den Ausgangspunkt des Rundtrips zurück, nach Kapstadt. Wir kennen Kapstadt ja schon ein wenig von unserer 2015-er Tour und haben in den vergangenen Jahren immer wieder mal an die Mother City, wie man Kapstadt auch nennt, gedacht und freuen uns riesig auf das heutige Wiedersehen.
Es sind nur 40 Minuten Autofahrt zu bewältigen, um an unsere Unterkunft im Stadtteil Greenpoint zu gelangen. Da der Check-in ab 14:00 Uhr vorgesehen ist und wir aber schon vor 10 Uhr hier ankommen, parken wir unseren Wagen in einem Parkhaus in der Nähe der V&A Waterfront. Kapstadts Waterfront ist ein restauriertes Hafen- und Werftenviertel um die beiden historischen, nach Königin Viktoria und ihrem Sohn Prince Alfred benannten Hafenbecken. Straßenmusiker, Segeljachten, Restaurants und Cafés, eine riesige Einkaufsmall: dies und viel mehr wurde in den aufwändig restaurierten Gebäuden untergebracht. Es herrscht ein reges Treiben, selbst jetzt, am noch recht frühen Vormittag. Wir lassen uns ein wenig treiben und schauen in den einen oder anderen Laden, trinken einen Smoothie im V&A Foodmarket und lauschen einer Band von Straßenmusikern, die auf Xylophonen spielet. Haben wir nicht genau diese Gruppe schon vor 4 Jahren hier gehört?
Gegen 13 Uhr beziehen wir im Braeside B&B unser schönes Zimmer. Das B&B verteilt sich auf zwei viktorianische Häuser, eines aus dem Jahr 1870, das andere aus 1903. Unser gemütliches Zimmer ist hell und freundlich, hat hohe Decken, einen knarzenden Fußboden aus Douglasienholz. Wir fühlen uns auf Anhieb wohl und sind froh, dass wir diesmal für den Abschluss unserer Tour einen Volltreffer gelandet haben. 2015 war die letzte Unterkunft (damals in Stellenbosch) ein Reinfall und auch bei unserer Portugalrundreise stand am Ende eine Unterkunft, die uns gar nicht behagte. Hier ist das – Gott-sei-Dank – ganz anders.
Nach einer Tasse Tee auf dem Balkon unseres B&B zieht es uns wieder „downtown“. Wir legen zu Fuß einige Kilometer zurück, besichtigen den Stadtteil Bo-Kaap (Beschreibung siehe 2015) und kaufen dort Gewürze ein.
Über den Greenmarket Square schlendern wir Richtung Castle. Auf den meisten Strecken fühlen wir uns sicher, lediglich in der Nähe des Castle of Good Hope – an der Grand Parade – finden wir das Umfeld recht brenzlig. Ein Security-Mann spricht uns dann auch gleich an, wo wir hinwollen, und wie wir uns verhalten sollen, damit uns nichts zustößt. Das ist dann eben die unschöne Seite dieser auf ihre eigene Art ganz wundervollen Stadt.
Als wir an der Cape Town City Hall (ehemaliges Rathaus) vorbeikommen, sind wir überrascht, Nelson Mandela anzutreffen. Eine naturgetreue, lebensgroße Mandela-Statue steht hier auf einem Balkon mit Blick auf die Grand Parade. Genau an der Stelle hielt er nämlich eine Rede, als er am 11. Februar 1990 aus dem Gefängnis entlassen wurde, in der er den Beginn einer neuen Ära in Südafrika ankündigte.
Wir besichtigen anschließend den Company’s Garden und finden uns um 18:30 an der Bar des Restaurants Mama Africa ein. Um 19 Uhr beginnt hier die tägliche afrikanische Live-Musik und auch unser Dinner. Als Vorspeise teilen wir uns einen Feta-Biltong-Avocado-Salat. Der Hauptgang ist bei uns beiden die Mixed-Grill-Platte mit Fleisch vom Kudu, Springbock, Krokodil und Strauß und einer Boerewors, einer kräftig gewürzten Rind-Schweine-Wild-Bratwurst.
Das Essen war gut, der Cocktail, ein Robben Island Iced Tea :-)) ebenfalls, gleichermaßen der Pinotage von Kleine Zalze. Aber das beste an diesem Abend war die mitreißende Live-Marimba-Band. Drei Marimbaphone (ob das wirklich welche waren sei dahingestellt, sie nennen die „Dinger“ halt so) ein Schlagzeug, einiges an Percussion und vier Musiker, die ihre Instrumente beherrschen und musikalisch was draufhaben, sorgen für eine super Stimmung und beste Unterhaltung. Gegen 23 Uhr kommen wir per Taxi zurück ins B&B und sind ganz selig (nicht nur Wein-selig) nach diesem wundervollen Tag in Kapstadt.