An den östlichen Hängen des Tafelbergs liegt der für seine Weingüter berühmte Vorort Kapstadts: Constantia. Hier befinden sich die ältesten Weingüter des Landes mit wohlklingenden Namen wie Groot Constantia, Buitvenvewachting, Klein Constantia, Constantia Uitsig und Steenberg. Eine Wein-Reise nach Südafrika muss daher auch nach Constantia führen – finden wir zumindest.
Als Weg dorthin wählen wir die Küstenstraße von Seapoint über Clifton und Campsbay. Unterhalb der Berge des Tafelberggebirges, der Twelve Apostels, fahren wir bei schönstem Wetter an der Küste entlang und genießen immer wieder herrliche Aussichten.
Einen größeren Stopp legen wir am Llandudno Beach ein. Ein Sandstrand von vielleicht 300 m Länge wird von riesigen Granitfelsen begrenzt. Die „Granitkugeln“ sind teilweise so groß wie ein Mehrfamilienhaus und laden zum Hinaufkraxeln ein.
Welch einen sensationellen Blick man hier auf die hohen Wellen hat, die an den Stand laufen – einzigartig!
Weiter geht der Ausflug über Hout Bay nach Constantia, wo wir gegen Mittag im Weingut Groot Constantia eintreffen.
Zunächst stärken wir uns mit einer Charcuterie-Cheese-Platter, beginnen dann ein Tasting , um dann um 13 Uhr an einer Kellerführung teilzunehmen. Die war nicht so wahnsinnig informativ – jedenfalls habe ich dabei nichts Neues gelernt und der Gär- und Fasskeller war nicht wirklich interessant anzuschauen. Sei’s drum! Nach der Führung setzen wir das Tasting mit einem Shiraz, einer Rotweincuvé und einem Cape Tawny fort. Schade, dass die guten Weine fast ohne Erklärung in einer vollkommen hektischen Umgebung und Atmosphäre ausgeschenkt wurden.
Buitenverwachting heißt das zweite Weingut dieses Tages. Übersetzt heißt das so viel wir „außerhalb aller Erwartungen“. Dieses Motto konnten die an sich guten Weine nicht ganz erfüllen. Vor allem wurde die Präsentation wieder einmal von nicht besonders qualifiziertem Personal durchgeführt. Klar, dass das nicht der Kellermeister persönlich machen kann, aber schnell angelernte Leute ohne viel Hintergrund, die zu jedem Wein ein Standardsätzchen aufsagen, machen halt nicht so richtig Spaß. Aber auch dieses Tasting konnte meinen Eindruck von südafrikanischen Weinen wieder ein Stück verbessern.
Eine Straße von 9 km Länge mit 144 Kurven, die über einen 166 m hoch gelegenen Aussichtspunkt zwischen dem Meer und steil abfallenden Felswänden entlang führt: das sind die technischen Daten des Chapman Peak Drive. Manche behaupten, es sei eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Mal sehen, ob wir das auch so sehen. Auf jeden Fall wollen wir diese Straße befahren und erleben, hatten uns doch Buschbrände in 2015 hierbei einen Strich durch die Rechnung/ Planung gemacht. Vielleicht liegt es daran, dass nach einem sehr sonnigen Morgen jetzt am Nachmittag Wolken aufgezogen sind, dass der Genuss ein wenig getrübt ist. Klar, wir sehen eine spektakuläre Straßenführung an der felsigen Flanke der Kaphalbinsel entlang und haben grandiose Blicke über die Hout Bay. Aber zu einer der schönsten Küstenstraßen der Welt taugt uns das dann doch nicht ganz. Da kann der Clarence Drive (R44), den wir 2015 gefahren sind, von der landschaftlichen Schönheit locker mithalten.
Abendessen heut mal nicht „fine dine“, sondern Burger und Pommes in einer fußläufig erreichbaren „Kneipe ums Eck“. Auch nicht schlecht. Blogbeitrag schreiben – Bilder aussuchen – alles hochladen und Daumen drücken, dass morgen „Tafelbergwetter“ ist, also keine Wolken auf dem Berg und kein starker Wind (wie gestern und heute), sonst fährt die Seilbahn nicht.