Von unserem gestrigen Standort Coromandel ist es nur ca. 2,5 Stunden Fahrtzeit nach Auckland, der mit Abstand größten Stadt Neuseelands. (Die Hauptstadt ist aber Wellington). Nach 4 Wochen Natur, Natur, Natur, sind wir große Städte gar nicht mehr gewohnt.
Da – wie schon absehbar war – heute kein Badewetter ist, freuen wir uns, dass es zumindest nicht regnet und es relativ warm ist (so 20 Grad) und machen uns auf ins nahe gelegene Örtchen Coromandel Town. Wir wählen dafür die Straße 309, eine weitgehend nicht asphaltierte „gravel road“. Die Strecke bietet wieder reichlich Naturnähe und wartet zunächst mit einem kleinen Kauri-Hain auf. Kauri sind Bäume, die sehr hoch wachsen (wenn man sie nur lange genug lässt.) Früher war diese Baumsorte weit verbreitet, aber schon Maori und dann die frühen Siedler haben sie weitgehend abgeholzt. Hier gibt es aber wenigstens noch ein paar 500 bis 600 Jahre alte Exemplare, die schon sehr beeindruckend sind. Mit 30 … 40 Metern Höhe und einem Stammumfang von 6 Metern sind das richtige Baumriesen.
In Hahei gibt es die Cathedral Cove und ganz in der Nähe den Hotwater Beach. Außerdem verfügt Hahei selbst auch über einen äußerst attraktiven Strand. Daher brauchen wir heute Sonne, Sonne und nochmal Sonne, damit das ein richtig toller „3 beaches day“ werden kann.
Relativ schlechtes Wetter heute Morgen. Daher ist schnell die Idee geboren, dass Andrea in ein Tiergehege in Rotorua geht, um endlich das Wappentier der Neuseeländer, einen Kiwi, zu sehen. Ich habe darauf eigentlich keine Lust und ziehe das Museum in Roturoa vor. Also haben wir erstmalig in diesem Urlaub ein getrenntes Programm.
Und wieder einmal ziehen wir weiter: nachdem wir uns am Frühstücksbuffet im Chateau kräftig gestärkt haben, packen wir unsere sieben Sachen ins Auto und fahren Richtung Norden zum Lake Taupo. Wir haben ihn bereits zwei Tage zuvor bei der Besteigung der Vulkankette sehen können, denn er ist mit seinen 606 km² der größte See Neuseelands und liegt nur 20 km vom Nationalpark entfernt. Er ist selbst ein Kratersee, wenn auch von einem ganz alten, nicht mehr aktiven riesigen Vulkan. An seinem nördlichsten Ende haben wir nochmal einen wunderbaren Blick zurück auf die beeindruckende Vulkanansammlung.
Relaxen steht heute auf dem Programm. Nach dem gestrigen Alpine Crossing und dem Marathon am Tag davor machen mir die Muskeln ganz schön zu schaffen. Ich bin kaum aus dem Bett gekommen, so stark hat der Muskelkater zugeschlagen. Andrea hingegen läuft überraschend gut daher.
Um 7:00 Uhr klingelt der Wecker, denn heute soll der Super-Sonnen-Wandertag sein. Den wollen wir sicher nicht verschlafen. Bei meinem Muskelkater handelt es sich um ein „ausgewachsenes Tier“, Andrea hat weniger Probleme mit den Muskeln, aber ihr schmerzen vor allem die Füße. Ideale Voraussetzungen für eine Tageswanderung!
Heute Morgen klingelt um 5:00 Uhr der Wecker, denn wir müssen eine Stunde später schon beim Bus sein, der uns zum Marathonstart bringt. Also schnell ins Bad, die Laufklamotten anziehen, Frühstücken und ab geht ’s zum Quality Hotel, dem Sammelplatz für alle Läufer.
Es kommt sogar noch etwas schlimmer als vorhergesagt. In der Nacht zieht ein Sturmtief von Australien herüber nach Neuseeland und hat seine größten Auswirkungen in der Region South Taranaki. Dort hin kommen wir auf unserer heutigen Fahrt nach New Plymouth und sehen zahlreiche entwurzelte oder abgeknickte Bäume und vor allem im Küstenort Patea auch abgedeckte Häuser und eingestürzte Fassaden. Das erinnert doch ganz stark an den Sturm Lothar, der uns Weihnachten 1999 heimgesucht hatte.
Heute Morgen heißt es Abschied nehmen von unserer wunderschönen Herberge Whatamonga Homestay und unserer Vermieterin Colette Wilson, die uns beim Frühstück bestens unterhalten und bewirtet hat.