Erster Advent – in Etosha…

…so sollte eigentlich unsere Überschrift des Tages lauten. Richtiger aber wäre „Erster Advent mit Reifenplatzer“.

Heute Morgen lief alles wie geplant: gemütliches Frühstück mit Rührei und Boerewors am Campingplatz, alles zusammenräumen und los geht’s. Gegen 9 Uhr rollen wir aus der „Palmwag Lodge and Campsite“ und fahren Richtung Nordosten über den Grootbergpass Richtung Etosha-Nationalpark. Zwischenziel zum Einkaufen und Geld abheben ist Karmanjab, ein kleines Nest  südwestlich von Etosha, mit Tankstelle, Geldautomat und zwei Läden. Erwartete Fahrzeit bis dort hin knapp zwei Stunden. Wir passieren den Pass, erfreuen uns über adventliche Gesänge aus dem Radio (Oh Tannenbaum in afrikanischen Rhythmen und Text), da platzt der linke Hinterreifen. Zum Glück sind wir auf gravel roads nie schneller als mit 80 km unterwegs, so dass der Wagen nicht ausbricht. Mitten im Nirgendwo Reifenwechseln – toll!

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Landschaftsrundfahrt oder Tiersichtungen?

Im Serengeti-Park in Niedersachsen, dem größten Safaripark Deutschlands, bewegen sich Tiere aus 16 verschiedenen Weltregionen auf 1,2 km². Die Palmwag Concession, in die wir heute eine ganztägige Safari gebucht haben, hingegen beheimatet ausschließlich Tiere, die hier heimisch sind und dies auf einer Fläche von sage und schreibe etwas über 5000 km². Daher begrüßen uns unsere beiden Guides, Ronny und Garbzeeh, mit den Worten: „Wir machen heute eine scenic tour (also eine landschaftlich schöne Tour) und wenn wir sehr viel Glück haben, dann sehen wir auch Wildtiere.“ Damit ist die Erwartungshaltung für Tiersichtungen schon mal geklärt!

Und er hat Recht: die Landschaft ist traumhaft. Rund um uns befinden sich Tafelberge, dazwischen bewegen wir uns in einem sehr bergigen Gelände mit vielen kleinen Tälern und Canyons. Kommt man über eine Kuppe, hat man wieder völlig neue Eindrücke. Das Farbspektakel der Morgensonne ist faszinierend. Es dominieren Rot- und Brauntöne mit Einsprengseln von Mintgrün und kräftigem Grün von Bäumen und Büschen, aber auch Pastelltöne unterschiedlichster Art. Ich könnte weiter in Landschaftsbeschreibungen schwelgen, so abwechslungsreich ist die Szenerie. Von Tieren ist weit und breit nichts zu sehen. Das kann aber nicht daran liegen, dass es bereits zu heiß ist, denn der Himmel ist stark bewölkt (heute Nacht hat es sogar „10 Tropfen“ geregnet), was für angenehme Temperaturen sorgt.

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Wüstenelefanten

Ein neuer Tag bricht an in Namibia. Wir sind ausgeschlafen, wenngleich keiner von uns beiden wirklich gut durchgeschlafen hat. Sind wir schon so sehr an das Schlafen im Bushcamper gewöhnt? In der Nacht wird es auch hier am Brandberg recht kühl, aber schon zum Frühstück um 7:30 Uhr herrschen angenehme 22 Grad. Auch heute Morgen haben wir die große Terrasse ganz für uns allein, denn (leider) sind wir wieder die einzigen Frühstücksgäste.

Um acht Uhr wollen wir uns mit Calvin treffen und mit ihm die Suche nach den Wüstenelefanten starten. Heute kommt er mit einem moderneren Toyota Safari-Geländewagen, nicht mit der alten „Merzedes-Lady“ von gestern. Daher kommen wir heute viel schneller im Trockenflusstal des Ugab voran. Schon nach vielleicht einer Viertelstunde freuen wir uns riesig über die erste Sichtung. Nein – keine Elefanten, sondern Giraffen. Die Giraffen, die hier heimisch sind, unterscheiden sich von anderen Giraffen durch eine hellere Färbung, schlankeren Körperbau und geringere Größe. Wüstengiraffen eben!

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Crazy Gecko

Gleich nach dem Frühstück im Hotel à la Mer wird es spannend. Wird uns tatsächlich jemand zur Bootsfahrt abholen? Ja, ein Fahrer des Veranstalters wartet bereits auf uns, als wir Punkt 8:00 Uhr unser Auto bei der Werkstatt mit dem witzigen Namen „Crazy Gecko“ abgeben. (Den Namen werden wir wohl nie vergessen.) Jacques, der Inhaber der Werkstatt, ist weiterhin zuversichtlich, dass wir nach unserem Ausflug zu den Delfinen zu unserem nächsten Etappenziel aufbrechen können werden.

Der Shuttlebus, der uns nach Walvisbay bringt, sammelt noch an einigen Hotels weitere Fahrgäste ein, bis der Kleinbus brechend voll ist. Alle tragen Maske, aber dennoch ist es ein komisches Gefühl wieder in engem Kontakt mit Menschen zu sein, nachdem wir in den letzten Tagen quasi für uns alleine waren. Beim Boarding auf einen kleinen Katamaran meckern einige Leute, dass der viel zu klein sei. Also holt der Eigentümer ein größeres Exemplar her und wir begeben uns zusammen mit weiteren – sagen wir 20 – Leuten an Bord.

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Frühstück mit Hyäne und wüste Wüste

Als wir heute Morgen aus unserer „Raumkapsel“ steigen (es kommt einem wirklich so vor: Aluminium-Luke öffnen, Leiter ausfahren und dann auf sandigem Boden stehen), staunen wir nicht schlecht, als in 50 Meter Entfernung eine braune Hyäne an unserem Stellplatz vorbeischleicht. Sie scheint harmlos, ist laut Aussagen des Personals auf der Suche nach Wasser, wird aber letztlich doch von ihnen verscheucht, denn ganz ungefährlich ist sie wohl doch nicht. Gut, somit können wir beruhigt frühstücken.


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Luxusgut Langeweile

Wir sitzen auf der Veranda des Jupiter Campingplatzes und die barking geckos geben eine prächtige Geräuschkulisse ab. Es ist noch mindestens 20 Grad warm und ein heißer Tag in der Wüste liegt hinter uns. Zum Tagesabschluss schreiben wir unseren Tagesbericht, bevor wir „mit dem Hühnern“ ins Bett gehen werden.

Schon um 5:15 Uhr stehen wir auf, da Andrew, unser Guide, uns um 5:45 Uhr zum Morning drive abholt. Früheres Aufstehen zum Sternegucken/-fotografieren hatte keinen Sinn, da der Himmel teilweise bewölkt war.

Pünktlich um 5:45 Uhr startet zeitgleich mit dem Sonnenaufgang unsere morgendliche Pirschfahrt, die uns in die Dünen der Namib führen soll. Zunächst genießen wir eine unbeschreiblich schöne Landschaft im Licht des Sonnenaufgangs. Die wenigen Wolken sorgen für eine dramatische Szenerie. Sogar unser Guide greift zum Fotoapparat – so selten sind Wolken in der Namib.

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Fahrt in die Namib

Wir stehen wieder früh auf, ca. 6:00 Uhr, denn es rüttelt und schüttelt an unserem Bushcamper. In der Nacht hat der Wind derart an Stärke zugenommen, dass Wolfgang befürchtete, der Wagen könne umfallen. Ich hingegen werde davon erst gegen Morgen aus dem Schlaf gerissen. Zum Glück flaut der Wind nun aber ab und wir können in Ruhe unser Frühstück genießen. Nutznießer sind die Bergstare, die sich auf unserem Windschutz niedergelassen haben und nur mit ihrer Anwesenheit um Futter betteln. Natürlich fallen ein paar Trauben für sie ab.

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Kolmannskuppe und Lüderitz

Heute ist mal wieder die Landschaft der Star! Nachdem wir um sechs Uhr von Vogelgezwitscher geweckt wurden, machen wir ein schnelles Frühstück, erledigen den Abwasch und rüsten den Camper zur Abfahrt. Um acht Uhr verlassen wir den Campingplatz in Richtung Lüderitz.

Bei Garub – das liegt ca. 20 km westlich von Aus – soll man die Wüsten-Wildpferde beobachten können. Es ist nicht zu 100% klar, woher die Pferde stammen, aber mir gefällt die Version am besten, dass es Nachkommen entlaufener Pferde der deutschen Schutztruppe sind. Als wir den Beobachtungsunterstand erreichen, sehen wir eine große weite Sandfläche, aber keine Pferde. Also fahren wir weiter in Richtung Lüderitz und werden es mit den Pferden noch mal auf der Rückfahrt versuchen.

Wir fahren auf einer kerzengeraden, bestens ausgebauten, asphaltierten Straße durch eine bizarre Landschaft. Links von der Straße erstreckt sich das riesige Naturschutzgebiet „Sperrgebiet“ (wegen des noch heute dort betriebenen Diamantenabbaus ist der Zutritt verboten), auf der rechten der Namib Naukluft Nationalpark.

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Von Geparden bis zu Köcherbäumen

Heute Morgen klingelt der Wecker um sieben Uhr. Der „General“ holt uns mit dem Elektro-Golf-Cart ab, damit wir unser Gepäck nicht schleppen müssen. Wir haben um acht Uhr den Besuch auf der Geparden-Aufzuchtstation gebucht. Hier trainiert und betreut Goran, ein Exilschwede, sechs Geparden, die als Jungtiere ohne Mutter aufgefunden wurden und so nicht überlebensfähig gewesen wären. Unweit der Lodge befinden sich die eingezäunten Gepardengehege. Es ist staatlicherseits verboten, dass Geparden sich in Gefangenschaft vermehren, daher werden die Tiere gleichgeschlechtlich paarweise gehalten. Goran erklärt uns die Hintergründe und die Bedingungen der Tierhaltung. Er ist mit Leib und Seele für diese Geparden da und kümmert sich leidenschaftlich engagiert um sie. Andrea beweist Mut und füttert einen der Geparden „aus der Hand“. Goran versichert, dass dies zu 100% sicher sei. Trotzdem ist es ein komisches Gefühl den Großkatzen so nahe zu sein.

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