Zweimal Palliser

Martinborough / Cape Palliser

Tolles sonniges Wetter verspricht es heute zu geben. Klasse, denn wir wollen einen Ausflug ans nahe gelegene Cape Palliser unternehmen, den südlichsten Punkt der Nordinsel. Die etwa einstündige Autofahrt ans Cape ist landschaftlich sehr beeindruckend. Die letzten Kilometer führen direkt entlang der Küste und eröffnen einzigartige Ausblicke auf die Palliser Bucht. Als der rot weiß gestreifte Leuchtturm ins Blickfeld kommt wird klar, dass es von dort oben sicher eine hervorragende Aussicht geben wird. Die will aber verdient sein, denn 251 Stufen führen über eine kerzengerade Treppe steil bergauf auf den Felsen, auf dem der Leuchtturm 78 m
über dem Strand steht.

Und in der Tat: die kleine Anstrengung lohnt sich auf jeden Fall, denn von hier aus eröffnet sich ein weiter Blick über die Küstenlinie bis hinüber zur Südinsel, die schemenhaft am Horizont zu erkennen ist.

Ganz in der Nähe des Kaps, an den Te Kawakawa Rocks, lebt die größte Robbenkolonie der Nordinsel. Von der Straße aus erkennt man sie nicht, obwohl sie nicht weit entfernt sind. Sie sind fast eins mit den Felsen, auf und zwischen denen sie liegen. Aber als wir uns der Kolonie nähern, entdecken wir eine um die andere Robbe, wie sie sich im Kies des Strands ausruht oder über die Felsen robbt.

Fast könnte man sagen, es wimmelt von Robben zwischen den Felsen und es macht Spaß, ihnen zuzuschauen. Bis auf ca. 15 Meter können wir uns ihnen nähern. Dann werden sie nervös und geben eindeutig Laut, dass ihnen unsere Annäherung nicht behagt.

An einer Stelle sehen wir, wie ältere Robben mit Jungtieren im Wasser spielen (?). Aber wir reißen uns von diesem Schauspiel los, denn wir wollen noch eine kleine Wanderung unternehmen.

Nicht weit von hier gibt es die Putangirua Pinnacles zu bestaunen. Eine bizarre Felsnadel-Ansammlung, die einer der Drehorte des 3. Teil von Herr der Ringe war. Die Pinnacles sind das Ergebnis von Erosion, denn ein Fluss hat aus dem Gestein, das aus zusammengebackenen Kieseln und Felsbrocken besteht, die weicheren Teile herausgespült, so dass Felssäulen, spitze Nadeln und bizarre Felswände zurückgeblieben sind. Es sieht aus, als hätte man mit Spritzbeton extrem instabile steile Hänge stabilisiert.
Der Weg zu dieser einzigarten Szenerie führt durch ein weitgehend ausgetrocknetes Flussbett zunächst flach, dann gegen Ende aber steil bergan, bis man am Fuß der Pinnacles angelangt ist. Es ist eine herrliche Wanderung und wir sind heilfroh, dass die Sonne nicht herunterbrennt, sondern einige Wolken die Wanderung erleichtern. Allerdings fehlt für gute Fotos vielleicht der eine oder andere Sonnenstrahl, denn die grauen Felsformationen heben sich nicht gut voneinander ab. Dagegen sind wir vollkommen fasziniert von versteinerten Muscheln und Meeresschnecken, die wir entlang des Baches (ein Fluss ist der Wasserlauf derzeit nicht!) in teils wunderschön geformten braunen Steinen entdecken.

Nach ca. 2 Stunden sind wir zurück am Parkplatz und fahren nun zügig zurück nach Martinborough, weil wir diesen Ausflugmit einer weiteren Weinprobe beschließen möchten. Und zwar bei Palliser Estate. Nachdem wir mit dem Cap Palliser die Tour begonnen hatten, liegt es einfach nahe die Tour mit den Palliser Weinen zu beschließen. Das Tasting umfasst 9 Weine. Einen Sekt, einen Rosé von Chardonnay und Pinot Noir, einen Chardonnay, Pinot Gris, Riesling, Sauvignon Blanc einen Pinot Noir und einen edelsüßen Riesling. Besonders gefallen hat uns der Chardonnay, der Pinot Gris und der Süße.

Wir machen noch einen kurzen Zwischenstopp im Ortskern, bummeln etwas die Straßen entlang und kaufen ein paar Kleinigkeiten für den morgigen Reisetag ein.

Zurück an der Unterkunft schreibe ich auf der Terrasse – es ist mittlerweile wieder sonnig – den Tagesbericht, bei einem Glas Rosé. Der Tisch fürs Abendessen ist gebucht.


22:30 Uhr: wir sind zurück vom Abendessen (im Restaurant des Kinos; das hätten wir auch nicht gedacht, dass man dort gut essen kann). Danach hat uns eine tolle Wolkenformation zu einem Abendspaziergang in Martinborough verleitet, auf dessen Rückweg wir nicht um die örtliche Dorfkneipe (Cool Change Bar) herumkamen. Dort wird Tuatara-Bier ausgeschenkt (zum Namen morgen mehr). Wir hatten gerade gemütlich jeder ein Lager getrunken, da verwickelte uns ein Einheimischer in ein Gespräch…und ehe wir’s uns versahen wurden noch zwei Bier mehr daraus (wie in der Linde in Steinmauern ;-))

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