Von Boca Tapada nach La Fortuna

Heute schlafen wir aus. Das heißt, dass wir gegen 7 Uhr aufstehen und gemütlich beginnen zu packen und dann zum Frühstück zu gehen. Nach Früchten, Rührei und Kaffee setzen wir uns in den „bird hide“ der Lodge, von wo aus wir in weniger als zwei Stunden geschätzte 20 neue Vogelarten zu Gesicht bekommen. Wie bunt die tropischen Vögel sind! Unsere heimischen Blaumeisen, Stieglitze und Co sind zwar auch sehr hübsch, aber mit diesen Farben und Formen können sie dann doch nicht ganz mithalten.

Etwa 11 Uhr ist es, als wir auschecken und die Reise fortsetzen. Es geht heute nach La Fortuna. Dorthin sind es weniger als zwei Stunden Fahrt.

In Muelle San Carlos machen wir am einfachen Restaurant namens Las Iguanas Halt, das für sein gutes preiswertes Essen bekannt ist, aber auch dafür, dass es dort einen Handwerkermarkt und eine stattliche Ansammlung von Leguanen vor dem Haus gibt. Casada con Carne (W) und Empanada de queso (A) schmecken uns und der frisch gepresste Fruchtsaft von exotischen Früchten, die wir von zuhause nicht kennen, sind sowieso immer ein Träumchen.

Direkt neben dem Lokal sitzt in einem Baum eine stattliche Anzahl von Leguanen, die sich – zum Anfassen nahe – beobachten lassen.

Noch im Supermarkt gegenüber Mineralwasser kaufen und schon geht die Fahrt weiter. Um etwa 13:30 Uhr checken wir im einfachen Hotel Roca Negra Del Arenal ein. Das Roca Negra ist sehr schön angelegt mit einem großen tropischen Garten und unser Zimmer hat eine kleine Gartenterrasse mit einem grandiosen Blick auf den Arenal. Nur dass sich der Vulkan weitgehend in Wolken hüllt und nichts von seiner Schönheit zeigt. Unser Zimmer ist recht groß, sehr sauber, in guten Zustand und das Kingsize-Bett ist auch ganz nach unserem Geschmack. Die Einrichtung ist eher rustikal und einfach, aber irgendwie stimmig.

Wir relaxen im und am Pool und lassen uns auch von Regenschauern nicht vertreiben. Tropischer Regen bei 26 Grad Lufttemperatur ist eben schon etwas anderes als ein Sommergewitter in unseren Breitengraden. Hier im Hotel haben wir ein stabiles schnelles WLAN, so dass es nun möglich ist, unseren Reiseblog zu “pflegen“  – wird ja auch Zeit!

Um 18 Uhr fahren wir zur Oasis Eco Lodge, dem Treffpunkt mit dem Guide für unsere Nacht-Tour. Das Ziel ist, nachtaktive Frösche, Kröten, Echsen, Schlangen, Spinnen, Hundert- und Tausendfüßler, und so weiter zu entdecken. Es ist schon stockdunkel, obwohl es gerade erst 18:30 Uhr ist, als wir mit Taschenlampe, Fotoapparat und Handycam „bewaffnet“ losmarschieren. Leider ist unsere Tour keine private Tour – so wie eigentlich gebucht – sondern wir teilen uns den Guide mit einem jungen Paar Amerikaner. Schnell stellt sich heraus, dass Gruppentouren nicht das Gelbe vom Ei sind, z.B. als der junge Mann bei jedem Tier, dass er sieht, erst einmal „holy shit“ ruft und mit Fragen der Kategorie „was ist das gefährlichste Tier, das wir heute sehen werden“ nervt. Des Öfteren bekommen wir nicht so richtig mit, was der Naturführer erklärt und wir kommen auch schlecht in einen gemeinsamen Rhythmus von Anhalten, Sichten, Fotografieren und Weitergehen.

Aber wir wollen nicht zu viel meckern: auf dem nächtlichen Rundweg durch den Dschungel sehen wir 12 Froscharten, darunter zwei Arten seltener Glasfrösche, und Andrea gelingt es, den äußerst fotogenen Rotaugenfrosch zu entdecken. Eine Schlange (Name nicht mitbekommen), viele andere Tierchen und zum Schluss der Runde sogar ein Faultier komplettieren die Sichtungen.

Mit Michael von Pura Vida Travel klären wir per WhatsApp, ob die morgige Faultier-Tour exklusiv für uns ist, oder wieder eine Gruppenveranstaltung. Auf Letzteres haben wir nach der gerade gemachten Erfahrung wirklich keine Lust. Schnell und unkompliziert regelt Michael, dass wir morgen früh den Guide für uns alleine haben werden und klärt, wie es zu der heutigen „Abweichung“ vom gebuchten Programm kam.

Dem aufkommenden Hungergefühl begegnen wir mit einem Besuch im – wie passend – Rana Roja Restaurant. Andrea verspeist ein Tilapia-Filet und ich löffle eine Meeresfrüchte-Suppe mit Reis.

Hier noch einige Bilder vom Vogel-Shooting heute Morgen:

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