Wetterpech in La Fortuna

Leider behält die Wettervorhersage für heute Recht: es regnet fast ununterbrochen aus einem bleigrauen Himmel. Wir fragen uns, ob wir bei so einem Sauwetter überhaupt die Faultiere zu Gesicht bekommen werden. Aber zunächst geht es ins „Red Frog“, wo man laut Rezensionen sehr gut frühstücken kann. Wir stärken uns mit Früchten, Burritos (Rührei, Reis, Guacamole, Bohnen) und leckerem Kaffee aus der hauseigenen Rösterei.

Pünktlich um 9:30 Uhr werden wir von unserem Guide am Hotel abgeholt, um uns auf Faultier-Suche zu begeben. Zum Glück klappt das heute mit der privaten Tour und wir erfahren von Ricardo auf der Fahrt zum ersten „Faultiergebiet“ bereits viel Wissenswertes über die gemütlichen Baumbewohner. Zunächst suchen wir ein Habitat des Zwei-Zehen-Faultiers auf und freuen uns, zwei dieser nachtaktiven Tiere in den Bäumen beobachten zu können. Hierfür hat Ricardo ein Spektiv dabei, welches er vor den jeweiligen Aufenthaltsorten der Faultiere auf einem Stativ in Position bringt und exakt ausrichtet. Viel einfacher, als wenn jeder von uns mit dem Fernglas selbst die richtige Stelle in den Bäumen suchen müsste.  Uns ist schnell klar: ohne Guide, der genau weiß, wo er fündig werden kann, hätten wir keine Chance, die Kletterkünstler hoch oben in den Bäumen zu entdecken.
Wir sind sehr erstaunt, dass die Faultiere quasi in direkter Nachbarschaft zum Menschen leben und erfahren von Ricardo, dass es in Costa Rica keine Probleme mit den Populationen gibt. Ganz im Gegensatz zu den anderen Mittel- und Südamerikanischen Ländern, in denen durch Rodungen riesiger Waldflächen der Lebensraum dieser Tiere immer weiter eingeschränkt wird.


Der nächste Stopp gilt einem Drei-Zehen-Faultier, das sich kunstvoll an einem fast kahlen Baum hängend zusammengerollt hat. Leider können wir deshalb auch nicht das Baby sehen, das die Faultiermama mit ihrem eigenen Körper umhüllt, um es vor dem Regen zu schützen.


Apropos Regen: wir haben insofern Glück, als dass es immer wieder mehrminütige Regenpausen gibt, in denen wir aus dem Kleinbus springen und uns auf Faultiersuche begeben. Beim letzten Stopp können wir sogar drei verschiedene Exemplare beobachten: „Walter“ und zwei Muttertiere. Aber leider sind aufgrund des Regens auch hier die Babys nicht zu sehen. Da die Schlechtwetterfront uns nun voll erwischt, brechen wir die Tour etwas früher ab und fahren mit Ricardo nochmals zur Oasis Eco Lodge, auf deren Gelände wir gestern Abend auf Froschsuche waren. Hier werden uns auf einer überdachten Terrasse ein kleiner Snack und Getränke serviert, während wir die Gelegenheit haben, wieder einige farbenfrohe Vögel zu beobachten.


Am frühen Nachmittag richten wir uns gemütlich in unserem Hotelzimmer und auf unserer Terrasse ein, sichten Fotos und schreiben die ausstehenden Blogtexte. Dabei fliegen mir sogar noch ein paar Vögel vor die Linse, die teilweise total durchnässt in unserem Vorgarten Zuflucht vor dem Regen suchen.

Gegen 18 Uhr brechen wir zum Abendessen auf. Da das Lokal, das wir uns ausgesucht hatten, gerade mal fünf Gehminuten von unserem Hotel entfernt ist, gehen wir natürlich zu Fuß. Dumm nur, dass der leichte Nieselregen nach zwei Minuten in einen Wolkenbruch übergeht, der sich gewaschen hat. Völlig durchnässt kommen wir im „El Tipico“ an. Da es zudem „nur“ noch schlappe 20 Grad hat und des windig ist (die Lokale sind alle offen), begeben wir uns schnurstracks wieder zurück ins Hotel, um uns trockene Klamotten anzuziehen. Kaum sitzen wir im Auto, um nun zum Essen zu fahren, hört der Regen auf. Natürlich! Aber das Risiko, nochmals einen tropischen Regenguss abzubekommen, gehen wir nicht mehr ein und fahren tatsächlich die 700 Meter bis zum Lokal.

Im El Tipico wählen wir uns selbstverständlich landestypische Speisen aus: Vorspeise frittierte Yuca mit Bohnenmus (lecker!) und als Hauptspeise Fajita (W) und Casado (A).

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