Isla del Caño

Auch wenn wir heute wieder mit dem Boot fahren werden, das Ziel ist dieses Mal ein anderes: die Isla del Caño.

Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr, um 6:00 Uhr sitzen wir auf der Restaurant-Terrasse unseres kleinen Hotels und bestellen das Frühstück. Nebenbei habe ich Gelegenheit, einen Goldkehltukan zu fotografieren, der sich für kurze Zeit in einiger Entfernung in einem großen Baum niederlässt.

Gegen 7:00 Uhr finden wir uns an der uns nun bestens bekannten Ablegestelle am Strand ein, etwas zu früh, denn Abfahrt ist erst um 7:30 Uhr. Heute ist es nicht so tragisch, wenn wir beim Einsteigen ins Boot mehr als nasse Füße bekommen, denn alle 14 Passagiere haben Badeklamotten an. Eine internationale Gruppe aus Dänen, Franzosen, Holländern, Spaniern und Deutschen setzt sich da in Richtung Insel in Bewegung und schnell kommt man miteinander ins Gespräch. Besonders angenehm ist die Unterhaltung mit einem französischen Elternpaar mit 2 ½-jährigen Sohn.

Kurz vor Erreichen der Insel sichten wir eine Gruppe Delfine, die aber leider nur ab und zu ihre Rückenflossen sehen lassen. Daher nimmt unser Kapitän die Fahrt schnell wieder auf. Die Distanz von 26 Kilometern zur Insel haben wir in knapp einer Stunde zurückgelegt. Wir fahren nah an die teils felsige Küste und unser Kapitän drosselt den Motor. Während das Boot im türkisfarbenen Wasser vor sich hin dümpelt, bekommen wir von unserem Tauchguide Christian Instruktionen zum Verhalten gegenüber den Meerestieren, denen wir begegnen können, aber auch, wie wir uns als Gruppe im Meer verhalten müssen, damit niemand abhanden kommt. Dann heißt es Klamotten raus und ab ins Wasser. Links und rechts des Außenbordmotors setzen wir uns der Reihe nach auf eine Stufe, die ins Wasser führt, ziehen Flossen und Taucherbrille an und binden die Rettungsweste als „Rettungsboje“ am Arm fest. Und dann kann’s los gehen.

Wunderbar, dass auch hier draußen das Wasser angenehme Temperaturen hat. Es ist in den felsigen Bereichen glasklar und wir entdecken sogleich in einiger Tiefe Haie. Aber kein Grund zur Besorgnis, diese sind von einer harmlosen Sorte. Wir sehen eine Meeresschildkröte (leider weit weg) und beobachten die meist bunten größeren und kleineren Fische, die sich in den Korallenriffen tummeln. Der ein oder andere Schnorchler trennt sich zum tieferen Abtauchen kurzzeitig von seiner Schwimmweste, um die Fische näher betrachten zu können. Andere wiederum flösseln gemütlich der Gruppe hinterher. Nach einer knappen Stunde klettern alle wieder an Bord, um zu einem nahegelegenen Strandabschnitt mit Aussichtsplattform, WC und Duschen zufahren. Den Strand haben wir freilich nicht für uns allein, denn hier herrscht ein munteres Kommen und Gehen verschiedenster Boote unterschiedlicher Tour-Anbieter. Trotzdem ist der Strand bei weitem nicht überlaufen.

Wir gönnen uns den kleinen Fußmarsch hoch zum Aussichtspunkt (nur bis hier darf man die Insel betreten) und planschen anschließend etwas im seichten Wasser.

Nach der halbstündigen Pause nimmt uns unser Kapitän wieder an Bord und nach kurzer Fahrt beginnen wir unseren zweiten Schnorchelgang. An dieser Stelle halten sich leider weniger Fische auf als zuvor. Aber dafür werden wir durch die Sichtung einer weiteren Schildkröte in nicht allzu großer Tiefe entlohnt. Wir können sie geraume Zeit beim Knabbern am Riff beobachten und freuen uns mächtig, als sie dann sogar zum Luftholen auftaucht. Eine tolles Erlebnis!

Gegen 12:00 Uhr treten wir die Rückfahrt an, laufen am Festland angekommen aber nicht gleich die Anlegestelle an, sondern dürfen nochmals an einem wunderschönen Strand verweilen.

Gegen 13:30 Uhr legen wir wieder in Drake Bay an und zum Ausklang der Schnorcheltour geht’s in ein gemütliches Lokal zum gemeinsamen Mittagessen.

Übrigens: falls sich jemand gefragt haben sollte, wie die Eltern mit dem 2 ½ -jährigen Kind den Ausflug gemeistert haben: sie haben gemäß Anleitung unseres Guides aus einer Rettungsweste einen Schwimmring gebastelt, das Kind reingesetzt und ihn so zunächst zwischen sich durchs Meer gezogen! Später durfte der Knirps auf Papas Rücken reiten. Wir waren einigermaßen erstaunt über die Sorglosigkeit der Eltern, aber zum Glück ging alles gut und der Kleine hatte seinen Spaß.

Zurück im Hotel war Duschen und Regenerieren angesagt (wir hatten mächtig Sonne abbekommen). Dann Bilder sichten und etwas an den Blogtexten für gestern und heute arbeiten, auf der Terrasse zum Sonnenuntergang einen Sundowner trinken und anschließend nochmals ins Örtchen zum Abendessen fahren. Im „Casa el Tortugo“ (wie passend für heute) wählen wir beide das Mahi-Mahi Filet (Goldmakrele), was uns ausgezeichnet schmeckt, kaufen auf dem Rückweg im Supermärktchen noch zwei Dosen Imperial (cero und original) und richten uns gemütlich in unserem wohltemperierten Zimmer ein (25 Grad statt drückendfeuchte 33 Grad Außentemperatur). Morgen wird sich dies drastisch ändern, denn wir wechseln die Klimazone!

error: Geschützte Inhalte - keine Kopie erlaubt!