Cahuita Nationalpark

Für den heutigen Tag haben wir uns den Besuch des Cahuita Nationalparks vorgenommen. Der Park am südlichen Ende der Karibikküste lockt vor allem durch das Zusammenspiel von Primär-Regenwald und palmengesäumten Sandstränden. Daher haben wir heute zusätzlich auch Badesachen eingepackt.

Der Park öffnet um 8 Uhr, also ist keine Eile angesagt. Frühstück um 7 Uhr, dann fahren wir die 12 Kilometer zum südlichen Parkeingang, der Entrada Puerto Vargas. Die ersten etwa zwei Kilometer des insgesamt 8,3 km langen Trails gehen wir auf einem langen Holzsteg durch den dichten Regenwald. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass wir den Blick schweifen lassen können statt ihn permanent auf den Boden richten müssen, um nicht über einen Stein oder eine Wurzel zu stolpern. Vielleicht liegt es daran, dass dieser Regenwald viel mehr Eindruck bei uns hinterlässt als alle zuvor besuchten Regenwälder. Man muss es gesehen haben; Bilder können nicht wiedergeben, wie der Urwald – besonders nach dem nächtlichen Regen – mit seinem satten Grün „protzt“. An manchen Stellen wirkt das Blattwerk wie eine undurchdringliche grüne Wand, anderenorts gibt es Lichtungen, in die das Sonnenlicht scheint und die den Blick in die Kronen von riesigen Bäumen freigeben.

Vögel zwitschern, singen und rufen intensiv, lassen sich aber kaum sehen. In den Vogelgesang mischen sich das laute Rufen von Brüllaffen, das Zirpen von Insekten und das Quaken von Fröschen, das sich zuweilen kaum von Vogelstimmen unterscheiden lässt.

An der Ranger-Station des Parks trifft der Weg auf den Strand und verläuft ab hier größtenteils direkt an der Küstenline entlang. Auf der Wanderung zwischen Dschungel und Meer entdecken wir einen Nasenbären, der genüsslich aus einer Kokosnuss frisst, immer wieder Affen und Eichhörnchen, aber auch Waschbären, die ganz offensichtlich die Gesellschaft von Menschen gewohnt sind, denn sie lassen sich von uns nicht stören und zeigen sich alles andere als scheu. Natürlich bleibt auch die Sichtung einiger Vögel und Reptilien nicht aus. Besonders gefällt uns, dass wir Fregattvögel einmal nicht beim Flug sehen, sondern auf Stämmen, die aus dem strandnahen Wasser ragen. Diese perfekten Flieger verbringen nämlich den Großteil ihres Lebens in der Luft. Sie können wochenlang fliegen, ohne einmal zu landen und legen dabei bis zu 400 km an einem Tag zurück.

Zwischen dem Punto Puerto Vargas und dem Punto Cahuita an der Spitze der Landzunge, die hier in den Ozean reicht, finden wir einen Strand, an dem wir uns zum Baden niederlassen. Durch das vorgelagerte Korallenriff gibt es auch hier die gefährlichen Rückströmungen. Daher bleiben wir schön in Ufernähe und tummeln uns nur ein wenig in der karibischen Brandung. Herrlich, der weiße Sand, das kristallklare Wasser und der Urwald, der bis an das Ufer heranreicht. Hier findet sich unter Palmen auch ein schattiges Plätzchen, an dem wir verweilen können.

Der letzte Abschnitt des Trails läuft parallel zur Playa Blanca. Dieser Wegabschnitt ist besonders leicht zu gehen und der Strand eignet sich bestens zum Baden, daher tummeln sich hier auch viele Menschen. Auch wenn es hier keine idyllische Abgeschiedenheit „im Busch“ gibt, ist der Weg und die Landschaft einzigartig schön. Nach und nach merken wir, dass es nicht ganz „easy“ ist, die 8,3 km bei tropischen Wetterbedingungen zu wandern. Daher freuen wir uns, als wir den Parkausgang am Ortsrand von Cahuita erreichen.

Jetzt erfrischen wir uns erst einmal mit einem eiskalten Eistee, bevor wir uns darum kümmern, wie wir zurück zu unserem Auto gelangen. Auf der Suche nach einer Bushaltestelle spricht uns ein Einheimischer an. Taxi?? Ja – besser gesagt: si!! Fahrpreis checken, einsteigen und los geht eine rasante Fahrt in einem uralten Auto, dessen Stoßdampfer spürbar hinüber sind und bei dem auch sonst nicht mehr viel in Ordnung zu sein scheint. So sind wir froh, dass wir unversehrt am Parkeingang Vargas ankommen und in unseren gut gewarteten Suzuki einsteigen können, um die kurze Strecke zurück zum Hotel zu fahren.

An der Hauptstraße sehen wir fünf junge Frauen, die gerade erfolglos versuchen, per Anhalter weiterzukommen. Da können wir doch gerne Abhilfe schaffen und zwei, drei von ihnen mitnehmen. Als sie fragen, ob wir auch alle 5 mitnehmen würden, zweifeln wir zwar an, dass das geht, sagen aber „Ja – wie ihr das hinbekommt ist aber euer Problem“. Und tatsächlich quetscht sich die „Damenriege“, bestehend aus einer Deutschen, drei Holländerinnen und einer Schwedin, die sich zufällig als Alleinreisende kennengelernt hatten, auf die Rückbank unseres Mietwagens und sind sehr dankbar und überglücklich, dass wir sie bis nach Puerto Viejo mitnehmen. Sie meinen, CR sei kein gutes Land für Backpacker – schlechte öffentliche Verkehrsmittel und alles so teuer …

Zurück im Hotel Banana Azul sind wir gespannt, wie unser drittes Zimmer ausschauen wird. Wir wurden ja erneut umgezogen, diesmal ins Zimmer „Sloth12“. Es gefällt uns gut, denn es ist nett eingerichtet und hat eine AirCon und einen großen Balkon.

Jetzt heißt es für uns nur noch Duschen, Relaxen am Strand, einen Cocktail zur happy hour und dann ein Abendessen im hauseigenen Restaurant. Das ist das überschaubare „Restprogramm“ des Tages. Lange können wir uns heute nicht wachhalten und gehen daher früh zu Bett.

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