als der Nebel kam

Knysna. Strahlender Sonnenschein und ein wolkenloser azurblauer Himmel. So startet unser heutiger Tag. Beim Blick über die Lagune zu den Knysna Heads fällt uns eine 200 .. 300 m dicke Wolkenschicht auf, die direkt auf dem Meer liegt. Während des Frühstücks auf der Terrasse sehen wir, wie diese Wolke langsam auf uns zu kriecht und sich  nach und nach über die Lagune ausbreitet. Sydne (unsere Vermieterin) begrüßt mich mit „what a wonderful day.“ Ich frage sie, was sie von den komischen Wolken hält. Die hatte sie noch gar nicht bemerkt. Ob wir unsere Bootstour zum featherbed (rechter „Berg“ der Laguneneinfahrt) machen sollen oder nicht, das hat sie dann telefonisch für uns in Erfahrung gebracht – und schließlich abgeraten.

Also das Alternativprogramm: wir fahren zur Robberg Insel an der Plettenberg Bay und wandern 3 Stunden um die Halbinsel, leider auch hier teilweise im Nebel! Man kann erahnen, welch faszinierende Ausblicke man hier hätte, wenn die Sicht gut wäre. Aber auch so ist die Wanderung ein voller Genuss. Durch dichten Küsten-Fynbos (Fynbos ist so ähnlich wie das Gestrüpp namens Macchia auf Korsika oder Garrigue im Languedoc) führt der sehr abwechslungsreiche Weg auf und ab, immer der Halbinsel entlang. Wir sehen Cape Furseals (Pelzrobben) wie sie faul auf den Felsen liegen, aber auch wie sie  Fische jagen. Das ist ein interessantes Schauspiel, das uns mit der eingeschränkten Aussicht versöhnt. An „the Island“ klart es sogar ein wenig auf und die Sonne blickt durch. Das eröffnet uns spektakuläre Ausblicke auf die Küstenlinie mit ihren Felsen und natürlichen Gezeitenpools.

Zurück am Parkplatz gibt es ein kurzes Picknick. Wie gewohnt, besteht es aus Biltong, Paranüssen und Cashewkernen. Anschließend fahren wir (weiter als gedacht) zu Birds of Eden, der weltweit größten Voliere (ca. 23.000 qm / > 220 Vogelarten / > 3500 Vögel), um einheimische, sowie einige exotische Vögel zu beobachten. Noch mehr als die gefiederten Zeitgenosen hat uns der Urwald innerhalb der riesigen Voliere gefallen. 

Zurück im Azure House erfährt Andrea beim Versuch, einen Tisch in einem guten Restaurant zu reservieren, dass alles ausgebucht ist. Also muss das Zebra-Steak noch einen Tag warten (sie hat dann gleich für morgen reserviert) und ich brate in einer viel zu kalten Pfanne Straussenmedaillons und Gemüse. Überraschend, dass dabei doch ein recht schmackhaftes Gericht heraus kommt. Sehr gute begleitende Weine tun ihr Übriges dazu.

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