Swartbergpass

Oudtshoorn. Heute Morgen ist der Himmel komplett bewölkt und es sieht regnerisch aus. Das krasse Gegenteil von gestern also. Die Wettervorhersage  meint, es würde zum Mittag hin aufklaren. Hoffentlich stimmt das.

Nach einem opulenten (Sekt-)Frühstück gehen wir wetterbedingt erst mal einkaufen und dann zu einer Straußenfarm. Oudtshoorn ist nämlich das Zentrum der südafrikanischen Straussenindustrie. Die Homepage der Stadt Oudtshoorn schreibt sogar „ostrich capital of the world“. Ganz nett, die Führung durch die Show Farm – unsere Gruppe besteht nur aus Andrea und mir 🙂  – aber auch nicht mehr als nett und ganz sicher kein touristisches Highlight.

Es klart nun tatsächlich zunehmend auf, so dass wir unsere für heute geplante Rundfahrt gegen Mittag nun doch beginnen. Durch die Meiringsportkloof, eine Schlucht zwischen De Rust und Prince Albert,  führt eine Straße, die sich entlang des Flusses schlängelt, der diese Schlucht gegraben hat. Alle paar Kilometer gibt es Rastplätze mit vorbildlichen Toilettenhäuschen, die von einer Qualität sind, wie man sie vielleicht auf Luxus-Campinglätzen erwarten dürfte (nur mal so am Rande erwähnt). Die Straße macht Laune und ist landschaftlich ein Genuss.

Wir kommen in Prince Albert an, einem für südafrikanische Verhältnisse extrem sauberen und netten kleinen Städtchen. Mehrere Kirchen, hübsche, weiß getünchte historische Häuschen. Ansonsten gibt es hier allerdings nicht viel zu sehen, also geht es nach kurzer Besichtigung weiter zum Swartbergpass.

Ich finde diese 27 Kilometer lange, nicht asphaltierte Passstraße ist nun tatsächlich ein touristisches Highlight. Zuerst am Grund einer engen Schlucht am Fluss entlang führt die Schotterpiste, bevor sie steil hinauf führt.

Nach und nach tun sich atemberaubende Blicke in die Tiefe auf. Die Passhöhe von 1583 m bietet weite Ausblicke in die Karoo und hinunter auf die gravel road, wie sie sich hier herauf windet. Auch auf dem Weg hinab ins benachbarte Tal sieht man immer wieder die Trockenmauern, die die Straße flankieren. Wie viele davon vermutlich noch aus der Zeit stammen, als die Straße erstmals von 220 Sträflingen erbaut wurde (1881-1886).

Um 17:00 Uhr sind wir zurück in der Hlanganna Lodge und setzen uns noch auf unsere Terrasse, um ein Buch zu lesen. Wer hätte gedacht, dass es nach dem regnerischen Morgen noch ein so sonniger warmer Tag  werden würde?

Wir beschließen diesen eindrucksvollen Tag mit einem feinen Abendessen im gleichen Lokal wie am Vortag. Morgen liegt wieder eine weite Fahrt vor uns (ca. 400 Km größtenteils wieder durch die Öde der Karoo), um uns dann schon in der Großregion von Kapstadt anzusiedeln, in der Weinregion. Dort werden wir die letzten vier Tage vor allem genußvoll ausklingen lassen.

error: Geschützte Inhalte - keine Kopie erlaubt!