Stellenboschs Weine

Stellenbosch. Es fällt uns ein wenig schwer, Abschied von Nwanedi zu nehmen. Es ist hier einfach zu schön! Und das leckere Frühstück auf der sonnenbeschienenen Terrasse mit der wahnsinnig schönen Aussicht trägt sein Übriges dazu bei, dass wir gar nicht aufbrechen wollen.

Auf dem kurzen Weg in Richtung Stellenbosch – der letzten Etappe unserer Reise – kommen wir beim berühmten Weingut Boschendal vorbei. Für eine Weinprobe ist es mir (10:30 Uhr) noch etwas zu früh. Aber dennoch lohnt der kurze Besuch des bereits 1685 gegründeten Weinguts, denn es liegt landschaftlich sehr reizvoll und die historischen Gebäude, der Park und die Gärten sind eine Augenweide.

In der Region liegen nun die Winzer und ihre Anwesen dicht gedrängt beieinander. Also sind es nur wenige Fahrminuten bis zu Zorgvliet. Hier interessieren mich vor allem die Weißweine. Aber nicht nur der Gaumen genießt hier, sondern auch das Auge, denn auch Zorgvliet ist ein wunderschön im Baghoek Valley gelegenes Anwesen mit  den typischen strahlend weißen Gebäuden, die heute in der Sonne ganz besonders gut zur Geltung kommen.

In der Nähe liegt nun auch Tokara, dem wir ebenfalls einen Besuch abstatten. Tokara hat ganz moderne Gebäude in Beton, Glas und Naturstein, die in stilvoller Architektur errichtet wurden. Zahlreiche Skulpturen und Gemälde werten das Bauwerk auf. Durch eine riesige Glasfront fällt der Blick in den Weinkeller mit seinen großen Stahltanks, in denen die Trauben vergoren werden. Hier essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag. Das Restaurant bietet kreative, qualitativ hochwertige Küche und einen schönen Blick hinunter ins Tal auf die Stadt Stellenbosch. An den Lunch lassen wir ein Tasting anschließen. „Wir“ heißt – wie schon gestern -, dass Andrea sich mit dem Nippen an dem ein oder andern Gläschen begnügt und ich die Verkostung machen darf, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Hier bei Tokara haben mir ein Sauvignan Blanc und der Director’s Reserve White besonders gut geschmeckt.

In direkter Nachbarschaft liegt das sehr exquisite Weingut Graff Delaire. Durch einen toll angelegten Garten bzw. Park gelangt man zu den Gebäuden und dem Restaurant, in dem auch die Tastings stattfinden. Auf der Terrasse verkoste ich 5 Weißweine und mache Notizen, welche ich vielleicht von Zuhause übers Internet bestellen werde.

Als wir in unserer Unterkunft Roosenwijn Guesthouse ankommen, sind wir ein wenig enttäuscht, denn es war wohl ein Fehler, dass wir uns in der Stadtmitte eingemietet haben. Wie viel schöner wäre es jetzt, sich auf einem Weingut an den Pool zu legen und Weinberge, grüne Wiesen und ein Panorama auf die Berge um sich zu haben. Stattdessen haben wir erstmals eine Unterkunft, die uns nicht wie alle anderen zuvor begeistert. Und das ist ausgerechnet unsere letzte!

Wir machen uns bald auf, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Stellenbosch ist nach Kapstadt die zweitälteste Stadt Südafrikas und hat heute ca. 77000 Einwohner. Zahlreiche historische Gebäude, die meisten im kapholländischen Stil sind gut erhalten und so ist das Stadtzentrum wirklich sehenswert. Den Botanischen Garten, der direkt neben unserer Unterkunft liegt, lassen wir uns nicht entgehen.

Heute Abend begnügen wir uns mit einem einfachen Mal in einer Kneipe. Es muss ja nicht jeden Abend „fine dine“ sein.

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