Heute heißt es schon wieder den Capri-Streifen zu verlassen. Die schnurgerade, asphaltierte B8 führt uns zurück in Richtung Rundu zur Hakusembe River Lodge, wo wir eine private campsite gebucht haben. 2020 waren wir nur eine Nacht dort, was uns zu kurz erschien, daher wollen wir diesmal einen 2-tägigen „Boxenstopp“ auf der Durchreise aus dem Caprivi machen.
Wie fast jeden Morgen wachen wir beim Tagesanbruch gegen 6 Uhr auf, machen unser Frühstück und gehen den Tag gemütlich an. So auch heute. Gegen 9.30 Uhr verabschieden wir uns von Anke, der Eigentümerin der Lodge, und unterhalten uns noch gemeinsam mit den Saarländern Thomas und Steffi, die auch gerade auschecken, ausgiebig darüber, wie Anke die Coronazeit erlebt hat und was es für ihren Betrieb bedeutete, dass plötzlich keine Gäste mehr kommen durften. Sehr interessante Einsichten!
Die B8 durch den Caprivi-Streifen kennen wir mittlerweile schon sehr gut, schließlich sind wir vor 10 Monaten schon mal rein uns raus gehfahren, genau wie dieses Jahr. Sicher sind wir schon mit dem Anblick der Krals am Straßenrand vertraut und können uns schon einigermaßen die Lebensumstände der Menschen vorstellen, die wir hier am Wegesrand sehen. Aber es ist doch wieder sehr eindrucksvoll, was wir hier sehen und es beschäftigt unsere Gedanken. An die Straße gerückt sehen wir die Hölzer, die als Baumaterial feilgeboten werden, wie auch die Grasbüschel zum Decken der Dächer, manchmal werden auch Monkey Oranges angeboten oder Bündel von Feuerholz. An einer Stelle sehen wir, wie neben der Straße ein Rind geschlachtet wird. Fleischverkauf ist nämlich eine der wenigen weiteren Einnahmequellen der Landbevölkerung. Mehr Einkommensmöglichkeiten haben die Menschen hier in der Region nicht, es sei denn, sie sind irgendwie im Tourismus beschäftigt. Ansonsten leben sie von den Früchten der Bäume und ein wenig Hirse, die sie auf den kärglichen Äckern anbauen und von den Ziegen und mageren Rindern, die am Straßenrand das halb vertrocknete Gras fressen.
Impressionen von der B8:
Nach knapp 5 Stunden kommen wir in der Hakusembe River Lodge an. Der Pool hat schon seit einigen Kilometern gelockt. Gleich nach dem Aufstellen des Campers stürzen wir uns daher ins kühlende Nass. Sehr praktisch, dass es im Pool-Bereich auch ein kräftiges WLAN gibt, so dass die Berichte und Fotos der letzten Tage hochgeladen werden können.
Aufgrund der nun schon jahrelangen Dürre in Angola führt der Kavango nur sehr wenig Wasser. Daher fällt leider auch diese Bootsfahrt aus, auf die wir uns schon sehr gefreut hatten. Im vergangenen Jahr war das ein echter Höhepunkt. Nun denn!
Zum Abendessen grille ich Zebrafilets. Dazu gibt es Gemüse aus der Dose und Nudeln. Eine tolle Rotweincuvé von Beyerskloof schmeckt lecker dazu.