Hluhluwe-iMfolozi

Anders als bei unserem Parkaufent im Kruger NP kommen wir hier im Hilltop Camp in den Genuss, Frühstück mitgebucht zu haben (wussten wir nur nicht). Daher sieht unser Ablauf am Morgen etwas anders aus: frisch machen, Fotoausrüstung etc. und Wasserflaschen ins Auto packen und um 7 Uhr zum Frühstück im Haupthaus fahren. Daher sind wir auch nicht so früh im Park unterwegs, was aber dem Erlebnis keinen Abbruch tut.

In den vergangenen 1 ½ Tagen waren wir im Hluhluwe-Parkteil unterwegs (am Ankunftstag in der östlichen, gestern in der westlichen Hälfte). Vor 33 Jahren wurde dieser Park mit dem im Südwesten angrenzenden iMfolozi-Park vereinigt. Die Gesamtgröße beträgt heute 169 Quadratkilometer, was vergleichbar ist mit der Fläche des Landkreis Rastatt plus der des Stadtkreis Baden-Baden.

Und in diesen südöstlichen Teil führt unser Weg heute. Um 7:30 Uhr brechen wir auf und unser Weg führt uns lange Zeit auf der Asphaltstraße Richtung Südwesten. Kurz bevor wir den iMfolozi erreichen, entdecken wir in einiger Entfernung sieben Giraffen. Schön, diese imposanten, eleganten Tiere wieder einmal zu sehen.

„!Mfolozi“ unterscheidet sich von „Hluhluwe“ landschaftlich zunächst sehr: niedriger Bewuchs, offene Flächen und außer Impalas und Warzenschweinen (beide Arten hier zuhauf vertreten) sichten wir kaum etwas, außer ein paar schöne Vögel.

Doch plötzlich stehen Zebras im hohen Gras – welch schönes Bild!

Die Route bietet mehrere Aussichtspunkte entlang des Flusses Mfolozi, leider sind die Aussichten häufig durch hohes Buschwerk versperrt oder es gibt schlicht nichts zu sehen. Eine große Ausnahme bilden drei Geier, die malerisch in einem abgestorbenen Baum sitzen, was den morbiden Touch, den diese riesigen Vögel haben, noch verstärkt.

Lange Zeit fahren wir ohne nennenswerte Sichtungen bis kurz vor dem Punkt, an dem wir umkehren wollen. Hier wird die Landschaft etwas lieblicher (grüner). Zebras und Impalas weiden weit verstreut auf einer von Büschen durchsetzten idyllischen Grasfläche. Wie wunderschön anzusehen!

Einen letzten Abstecher gönnen wir uns, um noch einmal einen Blick auf den Fluss zu werfen, der sich malerisch durch die Landschaft schlängelt. Auf einer riesigen Sandbank entdecken wir Tiere. Kaum zu glauben: es sind Geier, zirka 40 Stück, die hier baden und in der Sonne liegend dösen. Wir trauen unseren Augen kaum.

Nach dieser spektakulären Sichtung kehren wir um und fahren fast die identische Strecke wieder zurück. Dabei haben wir nochmal besonderes Sichtungsglück: nur 20 Meter neben der Fahrspur grast eine dreiköpfige Breitmaul-Nashornfamilie und wir haben alle Zeit der Welt, diese imposanten Tiere zu beobachten. Erst als uns das Jungtier ganz unbedarft immer näher kommt, verlassen wir sicherheitshalber die Szenerie. Nicht auszudenken, was passieren würde, kämen die Elterntiere auf die Idee, uns als Bedrohung für „den kleinen Racker“ anzusehen.

Der Rückweg verläuft ziemlich ereignislos, bis auf unspektakuläre „eher gewöhnliche“ Sichtungen, als plötzlich ein großer Greifvogel dicht über uns hinwegfliegt und sich in einem kahlen Baum in halbwegs machbarer Fotodistanz niederlässt. Ein Milan (?), der sogar seine Beute zwischen den Fängen hält. Kurze Zeit können wir den schönen Vogel beobachten, dann schwingt er sich wieder auf. Er will wohl sein Mahl ungestört von uns verzehren.

Um 16 Uhr treffen wir wieder im Hilltop Camp ein, genießen kurz einen Blick von der schönen, doch leider schattigen Restaurant-Terrasse. Eigentlich wollten wir uns hier zu einem „Sundowner“ niederlassen, beschließen aber auf Grund der kühlen Temperaturen, lieber zu unserem Haus zu fahren. Dort genießen wir auf dem kleinen Sitzplatz vor dem Haus die letzten Sonnenstrahlen, sichten nebenbei das Fotomaterial und Tiere, die sich im Camp sichtlich wohl fühlen.

Zum Abendessen geht’s um 18 Uhr noch einmal zu Fuß zum Restaurant. Wir sind die ersten Gäste und bekommen dementsprechend früh unser Essen. Zum Glück! Denn Punkt 19:00 Uhr gehen plötzlich alle Lichter im Lokal aus. Loadshedding – Stromabschaltung als Sparmaßnahme wegen Energieknappheit. Wir kennen das bereits von früheren Urlauben in Südafrika. Ob uns das auch in Deutschland auf Grund der Energiekrise diesen Winter blüht?

Wir zahlen und schlendern im Schein unserer Taschenlampe zurück zur Unterkunft. Morgen früh geht unsere Fahrt weiter, ans Meer nach St.Lucia.

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