Ruhe im Busch

Heute berichte ich über einen sehr ereignisarmen Tag. „Ereignisarm“ das passt perfekt zur Tankwa Karoo . Und die damit verbundene Ruhe und Gelassenheit ist das eigentliche Highlight eines Aufenthalts an diesem Ort.


Schon früh um 6:15 Uhr wachen wir auf, denn es wird hell und unser Schlafzimmer mit vielen großen Fenstern lässt sich nicht verdunkeln. Also gut: dann schauen wir uns auch gleich den Sonnenaufgang über der gegenüberliegenden Bergkette an.
Nach dem Frühstück schnüren wir die Wanderschuhe und wandern entlang einer 4×4-Route zum Viewpoint am Elendsberg, die nahe unseres Ferienhauses beginnt. 1 ¼ Stunden flacher Anstieg durch die aride Landschaft mit Steinen, Sand, einigen verdorrten Gräsern, einigen ebenfalls verdorrten Büschen und ein paar Sukkulenten führen uns zu einem atemberaubenden Aussichtpunkt. Unter uns liegt die Wüste, durch die wir gestern hierher gefahren sind. Der Blick schweift in die Ferne, wo in dunklem Blau und Grau und Violett Berge den Horizont begrenzen. Davor eine weite Ebene in der die Pastelltöne Hellgrün, Grau, Gelb und Braun dominieren. Weit und breit kein Baum und kein größerer Strauch – nur von der Sonne verbrannte Erde. Wir können uns kaum von diesem dramatischen Panorama losreißen, aber nach etwa einer halben Stunde machen wir uns dann doch wieder auf den Rückmarsch. Die 200 Höhenmeter hinunterzuwandern dauert wieder ca. 1 ¼ Stunden. So sind wir gegen 11 Uhr zurück am Haus und verbringen den Rest des Tages dort.

Ich glaube, das gab es noch nie, dass wir auf einem Roadtrip einen GANZEN Tag in unserm Ferienhaus verbringen! Aber das hat was. Vor allem das Auf-der-Terrasse-sitzen (oder im Mini-Pool liegen), in die Ferne schauen und die wunderschöne Aussicht genießen, dazu die absolute Stille und die vollständige Einsamkeit.

Hin und wieder besuchen uns verschiedene Vögel und Libellen.

Wir beobachten, wie Mauersegler (?) im Flug aus unserem Pool trinken. Aber mehr passiert hier nicht. Die etwas über 31 Grad, trockene Luft und etwas Wind und volle Sonne aus einem azurblauen Himmel sind nicht nur gut auszuhalten, sondern geradezu perfekt.
Um 16:30 setzen wir uns dann aber doch noch für eine Stunde ins Auto und fahren ein wenig im Naturpark herum und werden mit mehreren Sichtungen von Springböcken, sowie einem Pavian belohnt.

Schade, dass gerade dann, als wir drei Springböcke aus der Nähe sehen, ein paar Motorradfahrer diese verscheuchen. Den ganzen Tag keine Menschenseele in der Gegend zu sehen und genau in dem Moment tauchen welche auf und verderben uns die Sichtung!

Zum Abendessen lege ich Hähnchenspieße auf den Grill und koche als Beilage einen Kartoffel-Tomaten-Eintopf. Dazu gibt es eine Flasche Cabernet Sauvignon von den Cederberg Cellars.


Ich denke, wir gehen heute früh schlafen, damit wir morgen zeitig loskommen, denn es liegt die größte Fahrstrecke zum Augrabies Falls National Park vor uns. Über 500 Kilometer, Gott-sei-Dank die meisten davon auf Asphalt.

P.S.: Die vermasselte Springbock-Sichtung wurde abends mehr als wett gemacht, als sich in der Dämmerung ein Springbock unserem Haus auf 50 Meter näherte. Wir vermuten, dass diverse Antilopen des nachts ihren Durst an unserem Pool stillen.

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