Stadsaal Caves

Gut ausgeruht und bestens gelaunt starten wir in diesen Tag. Es verspricht wieder ein sonniger, warmer Tag zu werden. Heute steht die Besichtigung von Felsenmalereien der San (Buschmänner) auf dem „Programm“, dann die Felsenformation und Höhlen „Stadsaal Caves“, sowie das Baden in einem großen „swimming hole“ des Matjesriver.

Aus Zeiten, als in dieser Gegend noch Elefanten frei herumliefen und von den San bejagt wurden, stammen Felsenmalereien, die hier in sehr gutem Erhaltungszustand zu besichtigen sind. Auf einer gravel road fahren wir 8 km zu einem Tor, das per Zahlenschloss zu öffnen ist (Code steht auf dem „permit“, das man für diese Tour vorher kaufen muss). Weiter geht es über einen Feldweg, den wir mit unserem Fortuner problemlos befahren können.

Kurz nach dem Gate zeigt uns ein Schild, dass hier die berühmten San-Malereien zu sehen sind. Auto geparkt, ein paar Schritte zu den Felsen und schon sehen wir die alten Felsenmalereien. Von hier hat man eine wunderbare Aussicht. Vermutlich hat diese den Maler dazu inspiriert, gerade diesen Platz für sein Werk zu wählen.

Wenige Kilometer weiter auf dem Fahrweg geht es zu einem Parkplatz, an dem die Felsformation mit den offenen Höhlen Stadsaal Caves angekündigt werden. Zahlreiche Trampelpfade führen zwischen den bizarren Felsen hindurch. Immer wieder eröffnen sich neue, unerwartete Ausblick in die Landschaft und Einblicke in die Höhlen, die wohl zu Ur-Zeiten einmal von einem Fluss ausgewaschen wurden, der hier entlangfloss. Dieses Felsenchaos beeindruckt uns schon sehr! Wir verbringen hier vielleicht 1 bis 1 ½ Stunden und lassen die Szenerie auf uns wirken.

Zurück zum Ferienhaus in Sanddrif packen wir unsere Badesachen ein und machen uns zu Fuß auf den Weg entlang des Flusses, der an unserer Ferienanlage entlangführt. Zunächst noch auf breitem Fahrweg, nach und nach aber auf einem immer schmaler werdenden Pfad kommen wir mal unten am Fluss, mal auf trocknem, felsigem Terrain oberhalb des Wasserlaufs voran. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir das „Wasserloch“. Mir fällt keine bessere Bezeichnung ein. Aber das kling längst nicht so idyllisch, wie dieser Ort ist. Kein Landschaftsarchitekt dieser Welt könnte die Felsen im Fluss, die Pflanzen an der Uferlinie und auf den Felsbrocken im Wasser schöner arrangieren, als es die Natur hier getan hat. Wir sind völlig verzaubert von diesem Fleckchen Erde.

Die Verzauberung hält uns natürlich nicht davon ab, in das kühle Nass einzutauchen und ein paar Züge zu schwimmen. Herrlich! Nicht zu kalt, dennoch erfrischend. Und rund uns herum Stille und Natur pur. Wir teilen diesen wunderbaren Ort nur mit 6 …8 anderen Menschen. An Wochenenden in der Hauptsaison soll es hier manchmal voller sein als bei uns zuhause im Schwimmbad.  Den Sprung von den 8 bzw. 11 Meter hohen Klippen ins Wasser schenken wir uns. Wer sich das von anderen Springern mal ansehen möchte braucht bloß in Youtube nach „maalgat“ zu suchen.

Auf dem Spaziergang zurück ans Ferienhaus springen uns ein Paar Paviane über den Weg. So kommen wir heute sogar noch zu einer zweiten Tiersichtung, denn bei den Höhlen hatten wir vorhin schon Dassies (Klipschliefer) gesehen.

Dann auf der Terrasse vor dem Haus ein Glas Chenin Blanc von Kleine Zalze, die Füße hochlegen und ein Buch lesen, so sah der weitere Tagesverlauf aus. Andrea hat sich weiter in die Nacht- und Sternefotografie eingearbeitet und ich mich mit der Autobiografie von Nelson Mandela beschäftigt.

Zum Abendessen gab es mit Tunfisch gefüllte Avocadohälften, Sirloin Steak vom „braai“ mit Folienkartoffeln aus der Glut und mit Chakalaka (aus der Dose). Zum Nachtisch eine Baby-Ananas vom braai.

Nach Einbruch der Dunkelheit praktizierte Andrea ihre neuen Erkenntnisse bezüglich der Sternenfotografie und konnte beeindruckende Aufnahmen von der Milchstraße machen. Der Nachthimmel ist hier aufgrund der enormen Trockenheit und der fehlenden Lichtverschmutzung „wahnsinnig voll mit Sternen“. So habe ich unseren Himmel noch nirgendwo gesehen! Man erkennt selbst so bekannte Sternbilder wie z.B. den Orion kaum, so viele Sterne sind hier schon mit dem bloßen Auge sichtbar und nicht etwa nur die wenigen Hauptsterne, die das Sternbild charakterisieren. Und da ich mich nicht um die Technik kümmern muss und mein Blick ständig nach oben gerichtet war, habe ich auch einige Sternschnuppen gesehen.

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