Heute stehen wir wieder zeitig auf, denn wir wollen eine etwas größere Wanderung unternehmen und dabei nicht in die größte Hitze des Nachmittags kommen. So verlassen wir kurz nach 9 Uhr das Haus und fahren wenige Kilometer zum Gate, das den Besuch dieses Wanderwegs regelt. Ab hier brauchen wir auf jeden Fall unseren geländetauglichen Wagen, denn mit einem tiefergelegten Sportwagen mit Niederquerschnittsreifen würde ich hier definitiv nicht entlangfahren. Es sind aber nur ca. 6 km holpriger und teilweise sandiger Weg, den wir mit dem Fortuner problemlos bewältigen bis wir zum Parkplatz gelangen, an dem der Wanderweg startet.
Mit moderater Steigung führt der Trail durch eine mit vereinzelten Zuckerbüschen (Protea) bewachsenen Gras-Fels-Sand-Landschaft. Bald kommen wir an einer Bergflanke an und der Weg wird plötzlich richtig steil. Wir gewinnen schnell an Höhe und sehen auf unseren SUV zurück, der schon erschreckend tief unten im Tal steht.
Aus einiger Entfernung betrachtet könnte man meinen, diese Bergrücken bestehen aus purem Felsen ohne jegliche Vegetation. Dem ist aber nicht so. Felsbrocken sind hier zwar alles andere als Mangelware, aber zwischen denen gibt es die typischen Fynebos-Pflanzen (vor allem Erikagewächse) und alle möglichen Gräser.
Schön hier zu wandern! Aber auch schön anstrengend. Irgendwie hat mich der Maltese-Cross-Trail wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Die Hitze – es sind wohl Mitte/Ende 20 Grad im Schatten. Aber Schatten gibt es hier fast keinen. Im Gegenteil: die Sonne brennt mit voller Kraft von einem wolkenlosen Himmel herunter. Ich brauche immer wieder eine Verschnaufpause beim Aufstieg. Andrea hingegen ist putzmunter und schafft das absolut problemlos.
Nachdem wir ca. 400 Höhenmeter überwunden haben, öffnet sich der Blick über eine Hochfläche. In dieser steht eine Steinsäule mit quadratischem Grundriss. Wie hoch mag sie wohl sein – schwer zu schätzen – wir denken ca. 20 … 25 werden es sein. Am oberen Ende des Pfeilers verdickt sich der Fels, so dass man in dem Naturdenkmal mit ein wenig Fantasie ein Malteserkreuz erkennen kann.
Hier verbringen wir eine ½ bis ¾ Stunde, genießen die Aussicht und auch ein paar Nüsse und Biltong, unsere klassische „Südafrika-Mittagsmahlzeit“.
Der Abstieg durch das doch recht unwegsame Gelände dauert etwa genauso lang wie der Aufstieg, nämlich 2 Stunden. Mittlerweile zeigt das Thermometer 32 Grad im (nicht vorhandenen) Schatten. Da sind wir doch froh, dass wir diese schöne Wanderung zum monumentalen Maltese Cross hinter uns und nicht erst vor uns haben.
Selten war die Dusche so schön wie nach diesem Trail. Aber sie war auch dringend nötig. Nicht nur, weil wir jetzt bei Cederberg Cellars eine Weinprobe machen wollen. (Welche Weine es hier gab und wie sie geschmeckt siehe unter „Weine“ auf diesem Blog.)
Nach dem Tasting genießen wir nochmal den Strand direkt vor unserer Tür. Diesmal sogar mit von der untergehenden Sonne in Rot getauchten Bergen.