Wir haben alle Zeit dieser Welt, als wir uns gemütlich aufmachen, den wundervollen Flecken Erde namens „Sanddrif“ zu verlassen und nach Kagga Kamma zu fahren. Es sind nur gute 80 km Piste, die vor uns liegen. Diese stellen sich als leicht befahrbar heraus, zumal die steile Straße zum Katebakkies Pass vor kurzem asphaltiert wurde. Vor dem Pass durchqueren wir ein Tal, in dem eine große Düne aus weißem Sand liegt, durchsetzt mit allerlei Pflanzen. Als wir den Swartruggen, einen aus der Ferne komplett schwarz anmutenden Bergrücken, erreichen, wechselt der Sand unter unseren Reifen die Farbe von Weiß zu Dunkelrot
Nach 2 ½ Stunden Fahrtzeit (netto) erreichen wir gegen 13:00 Uhr unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Wir werden freundlichst empfangen und zu unserem Rondavel geführt. Diese ist sehr stilvoll eingerichtet und klimatisiert. Sehr angenehm, denn das Quecksilber ist bereits auf 31 Grad geklettert.
Wir nehmen mit einem kleinen Rundgang durch die Anlage das Ressort in Augenschein und lassen uns dann am Swimmingpool nieder, liegen im Schatten, lesen in unseren Büchern und tauchen auch mal in das sehr kühle Nass ein. Mehr als nur erfrischend! Welch ein Panorama, das sich vor uns auftut. Die Felsformationen im Rücken, die weite, mit Feynebos überzogene Fläche mit ein paar Büschen und Gräsern vor uns und am Horizont eine Bergkette. Über alle dem wölbt sich ein blauer wolkenloser Himmel. Wahrlich eine traumhafte Szenerie. Und eine Tiersichtung haben wir auch noch: einige Rock-Dassies (Klippschliefer) wuseln über die Felsen und den gepflegten Rasen des Ressorts.
Zum Abendessen hat das „Boma“ geöffnet. Hier stehen ein paar Tische im Rund um ein großes Lagerfeuer, Klapptische sind rustikal eingedeckt und Safari-Stühle dienen als Sitzgelegenheit. Über uns nichts als der Sternenhimmel und den „Fußboden“ bildet der feine Sand der Kagga Kamma. Das „Boma“ ahmt wohl ein wenig ein Dinner in der Wildnis nach. Jedoch sind das Carpaccio vom Springbock als Vorspeise, der Edel-Burger und die gegrillte Hähnchenbrust alles andere als simple Busch-Verpflegung. Sie entstammen eher einem gehobenen Restaurant. Der Beyerskloof Pinotage schmeckt uns gut zum Gegrillten, wenngleich er die Typizität dieser Rebsorte etwas vermissen lässt.
Nach dem Essen finden wir uns zu der zuvor gebuchten Nacht-Safari ein. In einem umgebauten Toyota Landcruiser fahren wir durch das nächtliche Reservat um Erdferkel, Stachelschweine, Eulen, Zebras oder Antilopen zu sehen. Die Fahrt ist schnell beschrieben: wir sind 50 Minuten durch den Busch gekurvt und haben kein einziges Tier gesehen. Die Enttäuschung hält sich dennoch in Grenzen.
Später macht Andrea noch eine spektakuläre Aufnahme unseres Rondavels mit der Milchstraße als Hintergrund.
Milchstraße über unserem „Rondavel“