Rock Art in Kagga Kamma

Für heute haben wir eine Rock-Art-Tour gebucht, die um 10 Uhr startet. Also gehen wir um 8 Uhr zum Frühstück, setzen uns dazu auf die Terrasse des Restaurants und genießen die Sonne, die bei der noch kühlen Luft richtig guttut. (Es hatte in der Nacht auf 10 Grad abgekühlt.) Eine schöne Auswahl steht am Buffet für kontinentales Frühstück bereit und das anschließend servierte „gekochte englische Frühstück“ war fantastisch: Spiegeleier, Bratkartoffeln, Pilze, gebratene Wurst und Schinken, Hackfleisch, Grilltomate, gebackene Bohnen – alles großartig gewürzt.

Bei Tag sieht die Landschaft definitiv anders aus als bei Nacht. Welch ein Wunder! Spaß beiseite: bei der heutigen Rundfahrt mit dem Geländewagen bekommen wir verschieden Pflanzen von unserer Fahrerin und Führerin, Anja, erklärt. Wir entdecken in einiger Entfernung einige Elenantilopen, einen Klippspringer (ziegengroße Antilope) und einen schönen Greifvogel.

Ziel dieser Tour ist aber nicht nur die Flora und Fauna von Kagga Kamma zu erkunden, sondern die Felsenmalereien der San und Khoi zu besichtigen und über diese frühen Bewohner der Gegend zu lernen. Aus nächster Nähe können wir die 2000 (San) bzw. 800 Jahre (Khoi) alten Bildnisse von Antilopen, Menschen, Katze, Pferd u.s.w. in Augenschein nehmen und Anja erklärt uns im Detail, was der Schamane, der das gemalt hat, damit beabsichtigte. Na ja: ob da nicht einiges überinterpretiert ist und der „Knabe“ in Wirklichkeit einfach nach stundenlangem Tanzen und Drogenkonsum in Ekstase etwas gemalt hat, ohne viel dabei zu denken?

Wir lernen, dass es die San-Malereien sind, die fein ausgearbeitet wurden. Die der Khoi hingegen sind eher plump und nur mit den Fingern gemalt. Auf jeden Fall legen die Bilder ein interessantes Zeugnis davon ab, dass hier schon vor langer Zeit Menschen lebten und mehr oder weniger kunstvoll aktiv waren.

Nach einem Mittagsschläfchen legen wir uns an den Pool. Ziemlich relaxed, unser heutiger Tag! Um unserem Bewegungsdrang Genüge zu tun, brechen wir anschließend noch zu einem kurzen „Walk“ auf. Hier sehen wir nochmal ganz deutlich, was „Halbwüste“ bedeutet: Felsen, Geröll, Steine, Kies, Sand und dazwischen vereinzelte Proteagewächse, Sukkulenten, Erikagewächse und harte Gräser.

Gleich werden wir an der Lodge unsere Texte und Bilder online stellen und wir freuen uns schon auf das Abendessen. Mal sehen, ob es heute wieder in der Boma (siehe gestern) stattfinden kann oder ob die aufziehenden Wolken dies verhindern.

Morgen brechen wir auf in die Tankwa Karoo. Dort gibt es in sehr großem Radius kein Handynetz, kein Internet und nur ein ganz kleines bisschen Solarstrom. Auch im daran anschließenden Nationalpark werden wir kein WLAN haben. Also werden unsere Beiträge der nächsten Tage vermutlich erst online gehen, wenn wir wieder in der Zivilisation sind (12.3.). Wir bitten um euer Verständnis und freuen uns, wenn ihr ab dann unsere Reise weiter verfolgt.

Beim nächtlichen „star gazing“ und „photo shooting“ steht versucht sich Andrea heute mit dem Thema „Lichtmalerei“. Als ihr Lichtassistent komme ich mir mit der Taschenlampe manchmal fast so vor wie Luke Skywalker mit seinem „Lichtschwert“! 

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