Wieder starten wir in den neuen Tag mit einem sehr guten und reichhaltigen Frühstück. Samstags ist in Stellenbosch der Slow Food Market. Gleich um 9 Uhr, als er öffnet, sind wir da und schauen uns an den Markständen um. Es werden Obst und Gemüse, Lebensmittel, Kunsthandwerk, Bekleidung und allerlei Krimskrams angeboten. Eine interessante Angelegenheit aber nicht so groß, dass wir lange dort verweilen. Wir decken uns mit Quiches und einer Springbockpastete ein, die wir heute zum Picknick essen wollen.
Ein weiteres Mal schlendern wir durch die Einkaufsstraßen von Stellenbosch mit seinen Boutiquen, Galerien, Cafés, Kneipen und Läden und sehen uns dort nach Mitbringseln um.
Nicht allzu weit entfernt liegt das Weingut Laibach. Auch hiervon haben wir zuhause schon guten Wein getrunken, so dass es uns interessiert, wie der Erzeugerbetrieb ausschaut und was Laibach sonst noch für Weine zu bieten hat. Wir probieren 4 Rotweine und sind von jedem der vier sehr angetan. Eine Flasche Pinotage kaufen wir an Ort und Stelle, um sie am Abend zu trinken. Optisch macht Laibach nicht allzu viel her. Also gibt es hier keine größere Besichtigung.
Weiter geht die Tour zum Weingut Simonsig. Ein weiterer Erzeuger, von dem wir schon in der Vergangenheit Weine getrunken und diese für gut befunden haben. Simonsig ist landschaftlich sehr idyllisch gelegen und hat die typische kapholländische Architektur, die wir so lieben. Wir fühlen uns hier vom ersten Moment sehr wohl. Unser Tasting wird von einem jungen, äußerst engagierten Mann begleitet, der die Weine mehr als kompetent präsentiert und auf jede Frage eine passende Antwort parat hat. Um eine Grundlage zu schaffen bestellen wir eine Käseplatte und sind angenehm überrascht, als sie an den Tisch gebracht wird. Sie sieht lecker aus! Zur Begrüßung gibt es einen Sekt (MCC Rosé). Der ist so gut, dass ich davon sicher zuhause ein paar Flaschen bestellen werde. Wir probieren 3 Weißweine und 4 Rotweine und verlassen danach zufrieden und beschwingt das Weingut. Nicht ohne auch hier einen guten Tropfen einzupacken, einen Redhill
2013.
Es ist nicht allzu weit (40 Minuten) nach Kapstadt/Kirstenbosch zum Botanischen Garten, wo heute Abend ein Konzert stattfindet. Das wollen wir uns ansehen und anhören und dabei ein Picknick machen. Den Garten kennen wir schon von 2015 und er hat uns damals sehr gefallen. Aber welch eine Überraschung als wir den Eintritt bezahlen wollen: das Konzert ist morgen! Nach kurzer Beratung entscheiden wir, den Garten jetzt trotzdem zu besuchen und später zum Sonnenuntergang ans Meer zu fahren. Auch heuer sind wir fasziniert vom 36 Hektar großen, wundervoll angelegten Garten. Man könnte hier bequem einen ganzen Tag verbringen und hätte immer noch nicht alles gesehen. Toll, dass wir hier auch nochmal einige blühende Proteapflanzen sehen können, denn in den vergangen drei Wochen haben wir in der freien Natur meist nur noch verblühte Proteas zu Gesicht bekommen.
Es ist heute wieder richtig heiß (34 Grad). Da freut man sich über jedes bisschen Schatten, um hier am Fuß des Tafelbergs nicht zu „verglühen“. Nach ca. 2 ½ Stunden verlassen wir den Garten wieder, denn so sollte es klappen, dass wir rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Strand von Somerset West sind. Auf dem Weg dort hin liegt Muizenberg. Auch das kennen wir schon von unserem Urlaub 2015. Dennoch machen wir dort einen kurzen Stopp, gehen an den Strand und werfen einen Blick auf die berühmten bunten Viktorianischen Badehäuschen.
Muizenberg
Kurz bevor die Sonne untergeht treffen wir in „Strand“ bei Somerset West ein. Die Fahrt hierher war interessant und eindrucksvoll, denn sie führt entlang der False Bay durch eine Dünenlandschaft. Aber auch, weil sie die riesige Township Khayelitsha streift. Hier wohnen – wenn man den entsprechenden Quellen Glauben schenken darf – über 1,5 Mio Menschen auf engstem Raum zumeist in einfachsten Häuschen und sehr häufig illegal auch in selbst zusammengezimmerten Blech- und Bretterbuden ohne Strom und Wasser.
Der Sonnenuntergang über der False Bay mit der Kaphalbinsel am Horizont und den glutrot aufscheinenden Wolken, ist ein Schauspiel, das seinesgleichen sucht. Es herrscht eine schöne Stimmung hier am Strand, unsere Picknick-Verpflegung kommt nun doch noch zum Einsatz und schmeckt lecker.
Nur noch ein paar Minuten Autofahrt und wir sind zurück in unserer Unterkunft. Was haben wir heute also erlebt: Markt, Weingüter, Garten, Sonnenuntergang. Da bedauern wir die Panne, das Konzert am falschen Tag eingeplant zu haben, doch überhaupt nicht, denn es war wieder einmal ein wunderbarer Sommertag am Western Cape!