Twee Rivieren

Wir könnten es uns leicht machen und hier einfach einen Link auf unsere Webseite platzieren, auf der wir von unserer 2019-er Reise berichten. Genau wie vor 4 Jahren sind wir von Upington in den KTP gefahren. Wie damals sind wir gegen 8:30 Uhr aufgebrochen und sind in 2 ½ Stunden zum Parkeingang gefahren und haben dann den Park besucht. Die Landschaft hat uns schon 2019 fasziniert und auch heute kommt Begeisterung auf, als wir an den Dünen ankommen, die in den letzten 10.000 .. 20.000 Jahren zur Trockensavanne mutiert sind. Das „Tennisplatz-Orange“ des Sands, das Gelb der trockenen Gräser, das Grün und Silber der Büsche und dies alles unter einem strahlendblauen Himmel, das ist eine Farbkomposition, die Seinesgleichen sucht. Aber es sind ja nicht nur die Farben, sondern auch die Landschaftskonturen: die Straße durchschneidet bzw. überquert die ehemaligen Sanddünen, die heute von Gräsern, Büschen und Bäumen bewachsen sind. Also gibt es ein ständiges Auf und Ab auf den „Wellenkämmen“ der Kalahari Dünen. Wir können uns an der Landschaft kaum satt sehen.

Am Parkgate angekommen, erledigen wir den Papierkram: Rezeption, Immigration (da wir den Park nach Namibia verlassen werden) und Polizei sind zu konsultieren. Das permit wird uns ausgehändigt, mit dem wir uns an jedem Rest Camp abmelden und beim nächsten anmelden müssen. So wird sichergestellt, dass niemand verlorengeht. Ich frage, wie oft so etwas vorkommt: ein oder zweimal im Jahr? Die freundliche Verwaltungsangestellte meint, dass es sehr oft vorkäme, dass nach Touristen gesucht würde, die nicht im Camp ankommen, wo sie erwartet werden. Schauen wir zu, dass wir nicht zu diesen gehören! Der gesamte Verwaltungskram kostet uns 25 Minuten und das, obwohl wir gerade die einzigen sind, die die Prozedur durchlaufen. TIA!

Wie 2019 fahren wir auch heute gleich nach der Ankunft im Park noch einen kleinen Loop (100 km!). Das Auob-Tal hinauf, dann quer über die Dünen und übers Nossob-Tal zurück nach Twee Rivieren, so lautet unsere Route.

Es ist jetzt Mittagszeit, also für Tiersichtungen nicht gerade die besten Stunden. Trotzdem dauert es nicht allzu lange, bis wir Gnus, Kuhantilopen, Springböcke und jede Menge Oryx sichten. Wir sind nicht mehr völlig aus dem Häuschen, ob dieser Sichtungen. Dafür haben wir in den vergangenen fünf Reisen durchs südliche Afrika wohl schon zu viele Tiere gesehen. Aber dennoch ist jede Sichtung etwas Einzigartiges und Besonderes. Und so genießen wir die Pirschfahrt durch den KTP in vollen Zügen.

Glücklich und zufrieden sind wir, als wir eine Familie von sechs Giraffen an einem der Wasserlöcher antreffen. Zwei junge Giraffen haben es uns besonders angetan. Auch eine Herde von etwa 40 Oryx an einem anderen Wasserloch begeistert uns. Auf dem Weg hierher gab es schon viele Oryx, aber immer nur einzelne Tiere oder kleine Gruppen. Eine Ansammlung von 40 Exemplaren ist dann schon etwas Außergewöhnliches. In der Herde gibt es ein noch sehr kleines Jungtier, das sichtlich Mühe hat, von den älteren Antilopen an Wasser gelassen zu werden.

Anders als 2019 „kümmern“ wir uns heuer mehr um die Vogelwelt. Es springen heute sogar einige Erstsichtungen für uns heraus. Zum ersten Mal überhaupt sehen wir eine Brustbandprinie, eine Kapgans und später im Rest Camp einen Perlzwergkauz. Außer den Erstsichtungen kommen uns aber auch einige „alte Bekannte“ zu Gesicht, darunter einige wunderschöne Rotbauchwürger, Riesentrappen, Kalahariheckensänger, Weißbrauenweber, Maricoflycatcher, Strauße, usw.

Ein außerordentliches Highlight gegen Ende unserer heutigen Schleife, sind die Erdmännchen, die wir auf einer Sandfläche neben der Pad buddeln sehen. Wie immer passt eines der Erdmännchen auf, dass alles seine Ordnung hat und dass kein Angreifer in Sicht ist. Welch ein wundervolles Schauspiel diese possierlichen Tiere geben. Man könnte hier noch viel länger verweilen. Aber so langsam sollten wir die letzten Kilometer zurück ins Camp unter die Räder bekommen, denn Hunger stellt sich bei uns ein.

Nochmal zur Rezeption, um den Schlüssel für unser Chalet zu empfangen, dann kurz einräumen und ohne weiter Zeit zu verlieren geht es ins Restaurant. Weder das Essen noch der Wein können auch nur annähernd an das hervorragende Dinner von gestern Abend anknüpfen. Aber das haben wir in einem SAN-Park auch nicht ernsthaft erwartet. Gegrillte Lammschwänze (W.) waren für mich etwas, was ich noch nie zuvor gegessen habe (und vermutlich auch nicht mehr essen werde), Andreas Salat war trotz einer Fertigmayonnaise aus der Spritzflasche als Dressing zumindest essbar und unsere Burger waren mit einigen Abstrichen gar nicht so schlecht. Derart gesättigt begeben wir uns zurück in unsere Unterkunft (Nr. 24), zünden ein wärmendes Feuer in der Feuerstelle vor dem Haus an, setzen uns ans Feuer und erfreuen uns der Fotos, die Andrea heute geschossen hat. Es sind wieder einmal etliche super Tierfotos dabei!

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