Etosha

Für uns ist es bereits der dritte Besuch des Etosha Nationalparks nach 2020 und 2021. Wir sind sehr gespannt, welche Tiere wir heuer sehen werden, denn Tiersichtungen sind ja bekanntlich immer Glüchsache. Es scheint, dass in diesem Jahr in Namibia alles etwas grüner ist als wir es von den letzten Aufenthalten kennen. Mal sehen, ob das auch für die Etosha gilt.

31. Mai 2023 – „Tag der großen Herden“

Um möglichst noch etwas Zeit am Vormittag im Park zu verbringen, starten wir frühzeitig am Morgen nach einem leckeren Frühstück auf der Ohange Lodge.

Der Plan geht auf: um Halbzwölf sehen wir das erste Tier im Etosha NP, ein Streifengnu. Direkt gefolgt von einem Löwen, der in einiger Entfernung unter einem Baum sitzt und sich alsbald zu einem Nickerchen ablegt. Das fängt doch vielversprechend an!

Wir nehmen nicht den direkten Weg zu unserem Tagesziel „Halali Rest Camp“, sondern fahren Umwege, teilweise auf sehr buckliger Piste mit tiefen Löchern, die es zu umfahren gilt. Aber der Weg lohnt sich: wir sehen Gnuherden, mehrere größere Gruppen von Giraffen und Elefanten – mal weit entfernt, mal ganz nah. Wir sichten große Zebra-, Oryx- und Springbockherden und das nicht nur einmal, sondern immer wieder aufs Neue. Kuhantilopen, Strauße, Riesentrappen und weitere Vogelarten machen den Tag zum rundum gelungenen „Tag der großen Herden“, wenngleich der abendliche Besuch des Moringa Wasserlochs keine neuen Sichtungen bereithält.

01. Juni 2023 – „Dankeschön, liebe Sichtungsfee!“

Wie artig und ohne Murren jeder und jede in der Reisegruppe bereit ist, früh aufzustehen! Die Aussicht auf schöne Tiersichtungen lockt selbst die verschlafenen Charaktere aus den warmen Betten in die morgendliche Kälte hinaus. Belohnt wird das heute mit einem faszinierenden Sonnenaufgang über der Etosha.

Am Wasserloch Rietfontein herrscht gähnende Leere also geht es gleich weiter zu den drei nahe beieinander liegenden Wasserlöchern Salvadora, Charitsaub und Sueda. Dort haben wir 2020 und 2021 gar keine Tiere angetroffen und beinahe sieht es diesmal wieder so aus. Aber was erspähen wir bei Charitsaub? Löwen!!!

Vor der nicht umzäunten (!) Toilette zwischen Sueda und Homob liegt eine Hyäne. Wir steigen nicht aus, obwohl durchaus Bedarf besteht.

An der Gemsbokvlakte haben wir erneut Sichtungsglück, denn Springböcke, Oryx, Strauße und Zebras teilen sich das kühle Nass dieses Wasserlochs. Es sind (wieder einmal) Oryx-Antilopen, die die anderen Tiere aufmischen, vertreiben und verfolgen, statt sie in Ruhe saufen zu lassen.

Gegen 12 Uhr erreichen wir das Okaukuejo Rest Camp. Jetzt ist erst einmal der Pool angesagt. Während wir uns weiterhin die Zeit im Camp vertreiben, macht der Großteil der Reisegruppe einen „sunset drive“. Andrea und ich, wir haben heute genug Tieren nachgestellt. Ab jetzt lassen wir die Tiere zu uns kommen. Am „campeigenen“ Wasserloch lassen sich zumindest einige Elefanten blicken.

02. Juni 2023 – Löwen an unserem Lieblings-Wasserloch

Es sind ca. 60 Kilometer zum Wasserloch mit dem komplizierten Namen „Ozonjuitji m’Bari“. Uns hat es in den vergangenen Aufenthalten dort so gut gefallen, dass wir die recht weite Strecke auf uns nehmen und die teilweise sehr wellige Piste fahren, um dort die Sichtungsfee noch einmal herauszufordern. Zunächst sehen wir kein einziges Tier an diesem Morgen, nicht einmal ein Vögelchen sitzt am Wegesrand. Plötzlich aber, kreuzt ein Nashorn mit einem Kalb die Pad und flieht vor unserem Wagen. Wir folgen nur zögerlich, schließlich wollen wir die beiden nicht verängstigen und jagen. Dennoch ist das eine beeindruckende Sichtung!

Weiter durchqueren wir „tierlos“ die staubige Ebene gen Westen. Ein einzelner Kameldorn ist in dieser baum- und strauchfreien Gegend schon ein Hingucker. Das Giraffenjunge in Begleitung seines Elternteils ist an diesem Morgen ein wahrhaftiges Highlight.

Als wir am Wasserloch Ozonjuitji m’Bari eintreffen ist die Aufregung groß, denn wir erkennen sofort, dass ein Rudel von zehn Löwen die Wasserstelle für sich eingenommen hat, so dass „Unmengen“ von Tieren nicht an das kostbare Nass gelangen können. Leider haben wir nicht unendlich viel Zeit, so dass wir nach einer Dreiviertelstunde wieder den Rückweg antreten müssen. Wir wären so gerne noch geblieben. Wie es wohl weitergegangen ist? Kamen etwa noch Elefanten oder Nashörner? Lassen sich die auch durch die Löwen vom Wasser abhalten? Sooooo schade, dass heute schon unser letzter Tag im Etosha Nationalpark ist und wir nun zum Anderson Gate fahren müssen, um den Park zu verlassen.

Nach Verlassen des Parks fahren wir ca. 1 1/2 Stunden bis zum heutigen Etappenziel, der Ijaba Lodge at Buschfeld Park. Wir werden äußerst herzlich empfangen, die Unterkünfte gefallen uns allen sehr, sehr gut und der Pool lädt zum Verweilen ein – den verwegeneren unter uns auch zum Baden.

Den Sonnenuntergang erleben wir einmal mehr auf einem „sundowner hill„, den wir in vielleicht 20 Minuten von der Lodge aus erwandern.

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