Etosha – Halali

Halali, diesen ungewöhnlichen Namen trägt unser heutiges Ziel im Etosha Nationalpark. Wir wollen die kühleren Morgenstunden optimal nutzen. Daher stehen wir bereits um 5:45 Uhr auf und verzichten aufs Frühstück. Stattdessen packen wir alles Notwendige ein, damit wir an einem Wasserloch beim Warten auf Tiere oder deren Beobachtung frühstücken können. So verlassen wir bereits um 6:40 Uhr das Camp.

Wir fahren von Wasserloch zu Wasserloch in Richtung Halali, sind aber auch auf den Abschnitten zwischen den Wasserlöchern aufmerksam. Unser frühes Aufstehen und Losfahren wird mit zahlreichen Sichtungen belohnt.

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Etosha – Okaukuejo

Die morgendliche Frische eignet sich bestens für Tierbeobachtungen, daher achten wir darauf, mit dem Frühstück nicht mehr Zeit zu verbringen als notwendig. Zeitig verlassen wir das Camp und fahren die Wasserlöcher zwischen Olifantsrus und Okaukuejo an. Gleich beim ersten werden wir fündig: Kuhantilopen mit vier kleinen Kälbern stehen am Wasserloch, ein Schakal checkt ab, ob er eine Chance hat, eines der Jungen zu attackieren. Er ist sich wohl im Klaren darüber, dass er eigentlich keine Chance hat, wenn die Muttertiere die Jungen abschirmen. Zwei männliche Elenantilopen teilen sich das Wasser mit den Kuhantilopen und mehreren Oryx. Das nenne ich mal einen gelungenen Auftakt!

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Erster Advent – in Etosha…

…so sollte eigentlich unsere Überschrift des Tages lauten. Richtiger aber wäre „Erster Advent mit Reifenplatzer“.

Heute Morgen lief alles wie geplant: gemütliches Frühstück mit Rührei und Boerewors am Campingplatz, alles zusammenräumen und los geht’s. Gegen 9 Uhr rollen wir aus der „Palmwag Lodge and Campsite“ und fahren Richtung Nordosten über den Grootbergpass Richtung Etosha-Nationalpark. Zwischenziel zum Einkaufen und Geld abheben ist Karmanjab, ein kleines Nest  südwestlich von Etosha, mit Tankstelle, Geldautomat und zwei Läden. Erwartete Fahrzeit bis dort hin knapp zwei Stunden. Wir passieren den Pass, erfreuen uns über adventliche Gesänge aus dem Radio (Oh Tannenbaum in afrikanischen Rhythmen und Text), da platzt der linke Hinterreifen. Zum Glück sind wir auf gravel roads nie schneller als mit 80 km unterwegs, so dass der Wagen nicht ausbricht. Mitten im Nirgendwo Reifenwechseln – toll!

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Landschaftsrundfahrt oder Tiersichtungen?

Im Serengeti-Park in Niedersachsen, dem größten Safaripark Deutschlands, bewegen sich Tiere aus 16 verschiedenen Weltregionen auf 1,2 km². Die Palmwag Concession, in die wir heute eine ganztägige Safari gebucht haben, hingegen beheimatet ausschließlich Tiere, die hier heimisch sind und dies auf einer Fläche von sage und schreibe etwas über 5000 km². Daher begrüßen uns unsere beiden Guides, Ronny und Garbzeeh, mit den Worten: „Wir machen heute eine scenic tour (also eine landschaftlich schöne Tour) und wenn wir sehr viel Glück haben, dann sehen wir auch Wildtiere.“ Damit ist die Erwartungshaltung für Tiersichtungen schon mal geklärt!

Und er hat Recht: die Landschaft ist traumhaft. Rund um uns befinden sich Tafelberge, dazwischen bewegen wir uns in einem sehr bergigen Gelände mit vielen kleinen Tälern und Canyons. Kommt man über eine Kuppe, hat man wieder völlig neue Eindrücke. Das Farbspektakel der Morgensonne ist faszinierend. Es dominieren Rot- und Brauntöne mit Einsprengseln von Mintgrün und kräftigem Grün von Bäumen und Büschen, aber auch Pastelltöne unterschiedlichster Art. Ich könnte weiter in Landschaftsbeschreibungen schwelgen, so abwechslungsreich ist die Szenerie. Von Tieren ist weit und breit nichts zu sehen. Das kann aber nicht daran liegen, dass es bereits zu heiß ist, denn der Himmel ist stark bewölkt (heute Nacht hat es sogar „10 Tropfen“ geregnet), was für angenehme Temperaturen sorgt.

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Brandberg – Palmwag

Wir wachen mal wieder vor der Zeit auf, denn um 6:45 Uhr scheint die Sonne bereits hell durch die Insektengitter. Also richten wir unsere Siebenachen, packen alles in den Camper und fahren am Haupthaus zum Frühstück vor.

Gegen halb neun machen wir uns auf den Weg ins 230 km entfernte Palmwag. Zu Beginn fahren wir in einem großen Bogen vom Ugab-Flusstal weg und dann wieder darauf zu, bis wir bemerken, dass wir den ausgetrockneten Fluss genau an der Stelle durchqueren werden, an dem wir gestern die erste Elefantengruppe entdeckt hatten. Natürlich halten wir die Augen auf, aber weit und breit ist keiner der gutmütigen Dickhäuter zu erspähen. An der „Furt“ liegt der kleine Ort Anixab. Calvin hatte ihn uns tags zuvor gezeigt und stolz berichtet, dass dort seine kleine Tochter zur Schule geht. Obwohl dieser Ort nur ca. 15-20 km von der White Lady Lodge und von Calvins Heimatdorf entfernt liegt, wohnt seine Tochter während der Schulzeit im Internat in Anixab, wie auch alle anderen Kinder aus dem weiten Umkreis. Ein Schulbussystem wäre hier nicht denkbar.

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Wüstenelefanten

Ein neuer Tag bricht an in Namibia. Wir sind ausgeschlafen, wenngleich keiner von uns beiden wirklich gut durchgeschlafen hat. Sind wir schon so sehr an das Schlafen im Bushcamper gewöhnt? In der Nacht wird es auch hier am Brandberg recht kühl, aber schon zum Frühstück um 7:30 Uhr herrschen angenehme 22 Grad. Auch heute Morgen haben wir die große Terrasse ganz für uns allein, denn (leider) sind wir wieder die einzigen Frühstücksgäste.

Um acht Uhr wollen wir uns mit Calvin treffen und mit ihm die Suche nach den Wüstenelefanten starten. Heute kommt er mit einem moderneren Toyota Safari-Geländewagen, nicht mit der alten „Merzedes-Lady“ von gestern. Daher kommen wir heute viel schneller im Trockenflusstal des Ugab voran. Schon nach vielleicht einer Viertelstunde freuen wir uns riesig über die erste Sichtung. Nein – keine Elefanten, sondern Giraffen. Die Giraffen, die hier heimisch sind, unterscheiden sich von anderen Giraffen durch eine hellere Färbung, schlankeren Körperbau und geringere Größe. Wüstengiraffen eben!

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Crazy Gecko

Gleich nach dem Frühstück im Hotel à la Mer wird es spannend. Wird uns tatsächlich jemand zur Bootsfahrt abholen? Ja, ein Fahrer des Veranstalters wartet bereits auf uns, als wir Punkt 8:00 Uhr unser Auto bei der Werkstatt mit dem witzigen Namen „Crazy Gecko“ abgeben. (Den Namen werden wir wohl nie vergessen.) Jacques, der Inhaber der Werkstatt, ist weiterhin zuversichtlich, dass wir nach unserem Ausflug zu den Delfinen zu unserem nächsten Etappenziel aufbrechen können werden.

Der Shuttlebus, der uns nach Walvisbay bringt, sammelt noch an einigen Hotels weitere Fahrgäste ein, bis der Kleinbus brechend voll ist. Alle tragen Maske, aber dennoch ist es ein komisches Gefühl wieder in engem Kontakt mit Menschen zu sein, nachdem wir in den letzten Tagen quasi für uns alleine waren. Beim Boarding auf einen kleinen Katamaran meckern einige Leute, dass der viel zu klein sei. Also holt der Eigentümer ein größeres Exemplar her und wir begeben uns zusammen mit weiteren – sagen wir 20 – Leuten an Bord.

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Frühstück mit Hyäne und wüste Wüste

Als wir heute Morgen aus unserer „Raumkapsel“ steigen (es kommt einem wirklich so vor: Aluminium-Luke öffnen, Leiter ausfahren und dann auf sandigem Boden stehen), staunen wir nicht schlecht, als in 50 Meter Entfernung eine braune Hyäne an unserem Stellplatz vorbeischleicht. Sie scheint harmlos, ist laut Aussagen des Personals auf der Suche nach Wasser, wird aber letztlich doch von ihnen verscheucht, denn ganz ungefährlich ist sie wohl doch nicht. Gut, somit können wir beruhigt frühstücken.


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Sossusvlei

Das Tor zur Straße zum Sossusvlei wird um 5:45 Uhr geöffnet. Normalerweise stehen jetzt zig Autos vor dem Tor und liefern sich ein „Wettrennen“ um die „Erstbesteigung“ der berühmten Düne 45, dem Big Daddy oder der Düne am Dead Vlei. Als wir um 5:30 Uhr starten, sind es ca. 5 Autos, die sich auf die 60 Kilometer lange, asphaltierte Straße in die Dünen begeben, um eines der absoluten Namibia Landschafts-Highlights zu erleben. Die Sonne geht langsam über der Dünenkette auf und taucht die Umgebung in ein spektakuläres Licht. Das Rot des Sandes kommt nach und nach zur Geltung und aus dem Morgengrauen entwickelt sich ein strahlend blauer, wolkenloser Himmel.

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